Die für die Bezahlsysteme zuständigen Organe und Unternehmen in Europa haben sich auf eine gemeinsame Resolution geeinigt, mit der Papierschecks bald durch digitale Bezahlweisen ersetzt werden sollen. Doch die ersten drei Staaten haben bereits resigniert und mussten zugeben, dass die reale Umsetzung bei ihnen schwierig werden wird. Papierbezahlscheine seien doch noch zu beliebt und ließen sich wohl schwer, so wie eigentlich geplant, von einem Tag auf den anderen ausmerzen. Das geht aus den Mitteilungen des European Payment Council hervor.
Diese Organisation aus insgesamt 45 Mitgliedern in allen EU-Staaten hat sich zum Ziel gesetzt, die sehr fragmentierten Bezahlweisen in den Partnerstaaten zu vereinheitlichen und gleich die neueste Technik dafür einzuführen. Doch die Einführung des Euro als Zahlmittel scheint gegen dieses Vorhaben ein Kinderspiel gewesen zu sein. Der Vertreter der Irish Payment Services Organization, Barry Mahoney, sagte gegenüber dem Wall Street Journal: “Es ist vielleicht in manchen Ländern vorstellbar, dass die Leute an einem Montagmorgen zusammenkommen und sagen ‘keine Schecks mehr’ – aber das sehe ich nicht in Irland.” Auch in Großbritannien und Frankreich, so sagten Vertreter aus diesen EU-Ländern, dürfte die Umsetzung nur allmählich zu schaffen sein.
Bislang, so heißt es weiter, sei die Resolution, die wohl mit überwiegender Mehrheit in dieser Woche verabschiedet wird, lediglich eine private Abmachung der Bankinstitute und Börsengesellschaften, die die Unterstützung der EU genießt. Die Argumente für ein gemeinsames, elektronisch basiertes System, liegen laut dem genannten europäischen Council darin, dass es schnell, sicher und im Vergleich zu den alten Systemen fälschungssicherer sei. Daniel Szmukler von der Euro Banking Association: “Schecks sind sehr teuer zu tilgen, da sie physisch in das Sendeland zurückkehren müssen.”
Ferner gebe es die üblichen Probleme wie Sprachhürden, Handschriftenlesbarkeit und die Frage, wann ein Scheck grenzüberschreitend authentifiziert ist und wer das bestimmen darf. All diese Fragen sollen – bislang noch ohne festen Zeitplan – nun ernsthaft in Angriff genommen werden, so heißt es. Einmal verabschiedet, muss die Resolution der europäischen Interessenverbände schließlich noch durch die nationalen Gesetzbücher wandern.
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