Microsoft will mit File-Sharing Geld verdienen
Dass man mit File-Sharing auch noch mehr anfangen kann, als Musiktitel zu tauschen und sich nicht dabei erwischen zu lassen, scheinen die Großkonzerne der Branche langsam zu verstehen.
Dass man mit File-Sharing auch noch mehr anfangen kann, als Musiktitel zu tauschen und sich nicht dabei erwischen zu lassen, scheinen die Großkonzerne der Branche langsam zu verstehen. Deshalb haben die im Content Reference Forum organisierten Unternehmen, federführend ist dabei der Softwarekonzern Microsoft, nun ihr Programm für ein profitables Geschäftsmodell nach dem besagten Prinzip vorgestellt.
Die Konzerne, so heißt es bei Reuters, hatten sich im März dieses Jahres zusammengeschlossen und legen jetzt ihr Aktionsprogramm vor. Sie haben demnach auch die ersten technischen Spezifikationen dargelegt, die für das Bilden eines Systems oder einer Plattform dienen sollen. Während Microsoft hierbei die Rolle des Softwareprofis einnimmt, werden sich die RIAA-Partner Universal Music und Vivendi erwartungsgemäß um das Umsetzen von Kopierschutz und Urheberrechten kümmern.
Technisch gesehen sollen bei der Plattform maßgeschneiderte Internet-Links zum Einsatz kommen, erklärt Michael Maron, President des Forums. Diese als ‘Content References’ bezeichneten Links sollen dann auf den angeforderten und – natürlich – bezahlten Inhalt führen. Bisher haben Nutzer die Inhalte direkt getauscht. Bezahlt werden soll auch, wenn die Formate angeglichen werden müssen. Die Plattform, so Miron, fungiere dann als eine Art Übersetzer, beispielsweise von MP3 in ein anderes Format. Die Bezahlung könne dann dynamisch erfolgen und richte sich nach dem bisherigen Stand der Diskussionen im Forum nach File-Formaten, Inhalt, Größe der Datei und eventuellen Rabattangeboten für die Erstnutzer.
Die Idee des File-Sharing war ursprünglich eine vollkommen andere: Dienste wie Napster hatten den freien und kostenlosen Austausch von Dateien über das Internet angeboten. Mit der Verbreitung und zunehmenden Beliebtheit des Dienstes war auch die Angst der Musik- und Filmkonzerne vor entgangenen Profiten gestiegen. Die gerichtliche Verfolgung und das Verbot des Dienstes und schließlich der Kauf von Napster durch den Medienkonzern Bertelsmann im Jahr 2001 waren ein deutlicher Ausdruck davon und gaben den Weg für die Industrie frei, die Idee kommerziell zu nutzen.