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Juniper nimmt Anlauf gegen Cisco

Offenbar gibt es nun doch in diesem Jahr noch keinen Zukauf: Der Netzwerkkonzern Juniper Networks, der Ende November die Gerüchteküche durch hohe Rücklagen angeheizt hatte und offenbar ein Start-up-Unternehmen übernehmen will, hat sich nun doch erst mal für einen anderen Weg entschieden, um Cisco anzugreifen. Dem Erzrivalen will Juniper nun durch ein erweitertes Produktportfolio für Staatsaufträge beikommen.
Dafür hat der Konzern eine neue Einheit aufgebaut. Juniper habe seinen Vertrieb in Japan ausgebaut, eine Kooperation mit NEC geschlossen und sich auf eine engere Zusammenarbeit mit der Breitbandsparte von Motorola geeinigt – und das alles in den vergangenen zehn Tagen. Wie das Handelsblatt meldet, sei das Ziel für Juniper, sich breiter aufzustellen und neue Kundengruppen anzusprechen.

Um nicht mehr die ewige Nummer zwei zu bleiben mit 30 Prozent Marktanteil, will Juniper-Chef Scott Kriens dem Handelsblatt zufolge nun die neue Strategie fahren – also andere Teilmärkte bedienen und stärker in das Low-end vordringen. Das bedeute letztendlich, dass Juniper auch weniger aufwändige, kleinere und günstigere Routereinheiten anbieten wolle.

Analysten sehen dabei allerdings die Gefahr, dass Juniper sich verzetteln könnte und am Ende zwar viel im Angebot hat, aber nicht mehr die Qualität liefert wie bisher. “Wir sind uns des Risikos bewusst, aber wir haben auch schon in den vergangenen Jahren unseren Fokus nicht verloren und dieses Bemühen in der DNA des Unternehmens festgeschrieben”, sagt Kriens.

Die noch fehlende Kompetenz in den neuen Bereichen will der CEO durch Partner wettmachen lassen. Kriens nennt gegenüber dem Blatt wörtlich die Konzerne  Siemens, Nortel, Ericsson und Lucent – darunter also auch Konzerne, die in einzelnen Sparten (wie Siemens ICN) mit Juniper konkurrieren.

Eine Übernahme, so erfuhr silicon.de aus Unternehmenskreisen in Deutschland, ist noch nicht vom Tisch. Die Möglichkeit, Juniper könne ein Start-up-Unternehmen aus dem Bereich drahtloser Netzwerkprodukte übernehmen, sei, wie es in den Kreisen hieß, “sehr realistisch”.

Silicon-Redaktion

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