Mafia-Methoden? “Al Capone wäre heute bei der RIAA”
Die Klageoper ‘RIAA gegen Tauschbörsennutzer’ ist um einen Akt reicher.
Die Klageoper ‘RIAA gegen Tauschbörsennutzer’ ist um einen Akt reicher. Michele Scimeca, eine Versicherungsangestellte aus New Jersey, wird die RIAA (Recording Industry Association of America) verklagen. Scimecas Tochter hatte sich Songs aus dem Netz geladen und diese zum Download angeboten. Die Vereinigung der Musikindustrie hatte Scimeca deshalb im Dezember wegen Copyright-Verletzungen verklagt.
Scimeca wirft nun der Musikindustrie “Mafia-Methoden” vor. Die RIAA drohe erst mit immensen Geldstrafen von bis zu 150.000 Dollar pro “gestohlenem” Werk. Dann böte die Industrie noch vor der Eröffnung des Verfahrens eine außergerichtliche Einigung an. Das sei Erpressung, so Scimeca. Das seien die Methoden der Mafia, und deswegen will sie die RIAA mit einer Klage wegen ‘Racketeering’ (was nichts anderes heißt als ‘organisiertes Verbrechen’) vor den Kadi ziehen.
Nach Angaben der RIAA hat bislang erst “eine Handvoll Menschen” die Klagen der Musikindustrie mit einer Gegenklage beantwortet. Im Moment laufen in den USA etwa 1400 Klagen gegen Tauschbörsennutzer. Erst gestern hatte die RIAA 531 Anzeigen gegen Unbekannt erstattet. Die US-Internet-Provider weigern sich, Kundendaten an die RIAA weiterzugeben. Die Ermittlung der Identität der Angezeigten bedarf noch eines richterlichen Beschlusses, berichtet das Wall Street Journal.