Oberurseler Security-Profis: Utimaco wird 20

In Deutschland hält fast jeder ein Stück Utimaco in der Hand, wenn er mit seiner EC-Karte an einem Bankautomaten Geld abhebt: Die vierstellige PIN-Nummer zum Öffnen der Karte wird mit Hilfe von Utimaco-Sicherheitstechnologien erzeugt. Jetzt wird das Unternehmen mit Sitz in Oberursel 20 Jahre alt und erfreut sich einer Mitteilung zufolge wachsender Beliebtheit, auch im Ausland.
“Das Beispiel Utimaco zeigt, dass deutsche Firmen in speziellen Nischen der Informationstechnologie international eine starke Position haben können”, so Alfred Tacke, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Die Deutsche Utimaco Lochkarten & Fernbuchhaltung GmbH war die Vorläuferin der heutigen Gesellschaft und wurde bereits 1964 in Frankfurt am Main gegründet. Mitte 1983 erwarb dann Firmengründer Horst Görtz deren Anteile am Rechenzentrumsbetrieb und gründete die uti-maco software GmbH, die Geschäftssoftware für PCs entwickelte.

Die Firmenhistorie weiß ferner zu berichten, dass eigene Erfahrung die Firma zum Security-Spezialisten machte: Ein verlorener Auftrag brachte demnach Görtz Mitte der 80er Jahre auf die Idee, anstelle von Branchenlösungen Sicherheitssysteme zum Schutz von Daten auf PCs zu entwickeln. Der Auftraggeber hatte in letzter Minute Sicherheitsbedenken bei der angedachten PC-Plattform angemeldet. Im Jahr 1986 stellte Utimaco auf der CeBIT dann die erste Sicherheitslösung für PCs – damals, so heißt es, noch vielfach belächelt, weil niemand so recht an den Siegeszug der PCs und an einen Markt dafür glaubte.

Nach zwei harten Jahren und umfangreichen Restrukturierungen profitiert das Unternehmen nun offenbar von der Security-Welle und der gesteigerten Sensibilität der Kunden. Die Firma konnte demnach mit Software-Lösungen zum Schutz von Daten auf PCs, Notebooks und PDAs steigende Umsätze verzeichnen. Das zweite Standbein der Utimaco Safeware ist die Absicherung von hochsensiblen elektronischen Transaktionen, bei denen die Verbindlichkeit und Echtheit von Informationen im Mittelpunkt stehen. Hier geht es zum Beispiel um die Absicherung von E-Payment- Systemen, Lottowetten, elektronischen Workflow-Systemen oder der elektronischen Archivierung wichtiger Daten, wie zum Beispiel von elektronischen Grundbüchern. Gefeiert wird mit Investoren und Kunden – darunter FBI, PriceWaterhouseCoopers, die kanadische Bundesbehörde für Zoll und Steuern (CCRA), Deutsche Post, Reuters und Vodafone – Anfang Februar im hessischen Oberursel.

Silicon-Redaktion

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