Der Hersteller von Betriebssoftware Peoplesoft hat trotz der Übernahmeschlacht mit Oracle für das letzte Quartal mehr Umsatz gemacht, als von Analysten erwartet. Dennoch musste das Unternehmen Einbrüche beim Gewinn hinnehmen. Der Grund laut Peoplesoft: Die Kosten der Übernahme des Konkurrenten J.D. Edwards und den damit zusammenhängenden Umstrukturierungen seien nun verbucht worden. Ohne Sonderposten hätte das Ergebnis sogar über dem des Vorjahreszeitraums gelegen.
Der Umsatz wuchs im Vergleichszeitraum von 512 Millionen Dollar im vierten Quartal auf 685 Millionen. Das Unternehmen hatte mit 640 Millionen gerechnet. Auch bei den Softwarelizenzen konnte der SAP-Konkurrent zulegen. Angesichts des guten Ergebnisses zeigte sich Craig Conway, CEO von Peoplesoft, zuversichtlich. Sein Unternehmen wachse, während Oracle immer schwächer werde: “Ich glaube, der Gewinn von Oracle erodierte in den letzten drei Jahren”, mutmaßte der Firmenchef bei einer Tele-Konferenz. “Sie werden schwächer und schwächer.”
Dennoch seien dem Softwarehersteller einige Aufträge wegen der Übernahmeabsichten seitens Oracle durchs Netz gegangen. So sah etwa die Stadt Los Angeles von einer Lizenz ab wegen der Unsicherheiten, die mit dem Angebot einhergingen. Da konnte auch die Versicherung nichts daran ändern, dass im Falle einer Übernahme, Peoplesoft dem Kunden den fünffachen Kaufpreis für Business-Software erstatte. Bislang ist noch nichts entschieden. Auch die Kartellbehörden in USA und Europa haben bislang noch keine Entscheidung veröffentlicht. Das Justizministerium in Washington scheint gegen eine Übernahme zu tendieren.
Jedoch bei Oracle zeigt man sich von dem verhältnismäßig guten Geschäftsergebnis des Konkurrenten unbeeindruckt. Gegenüber US-Nachrichtenblätter erklärte Sprecherin Jennifer Glass: “Peoplesofts Geschäfte gehen weiterhin zurück, Oracle wächst nach wie vor.”
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