RIAA lehrt ‘Musikpiraten’ das Fürchten
Das scharfe Vorgehen der Musikindustrie gegen Nutzer von Tauschbörsen im Internet scheint doch Wirkung zu zeigen.
Das scharfe Vorgehen der Musikindustrie gegen Nutzer von Tauschbörsen im Internet scheint doch Wirkung zu zeigen. Eine neue Studie belegt, dass viele User angesichts einer Klagewelle der Recording Industry Association of America (RIAA) gegen P2P-Nutzer lieber keine Songs mehr aus dem Internet herunterladen. Damit sind die Kampagnen der Tauschbörsennutzer offenbar vorerst ins Leere gelaufen.
In nur vier Wochen über November und Dezember hin sei die Zahl der Nutzer um 14 Prozent gesunken, ergab die Studie von Pew Internet & American Life Project, an der etwa 1400 User teilnahmen. Rund 400 Prozesse laufen derzeit gegen so genannte Musikpiraten. Meist einigt man sich außergerichtlich auf eine Strafe von 5000 Dollar. Aber bei massiven Copyright-Verletzungen drohen bis zu 150.000 Dollar Strafe.
Noch im Frühling des vergangenen Jahres war für über 35 Millionen User das Herunterladen von Liedern aus Tauschbörsen beliebtes Hobby. Jetzt trauen sich noch etwa 18 Millionen User, Dateien zu swappen. Besonders stark zeigt sich der Rückgang bei Eltern, deren Kinder noch zuhause leben, bei Frauen und bei Nutzern mit College-Abschluss. Aber auch Studenten und Breitband-User zeigen sich von der Klagewelle beeindruckt.
Folglich brechen auch die Nutzerzahlen bei den Tauschbörsen ein. Marktführer Kazaa verzeichnete im November 15 Prozent weniger Nutzer. Beim Konkurrenten Grokster sind es etwa 60 Prozent weniger Downloads. Um mit dem Gesetz nicht in Konflikt zu geraten, weichen jetzt viele Nutzer auf legale Börsen aus, wie das Marktforschungsunternehmen Comsource gegenüber Reuters mitteilte. Bei Napster oder iTunes wähnt man sich für 99 US-Cent pro Lied auf der sicheren Seite.