Provider müssen Utility Computing besser erklären
Utility Computing müsse besser erklärt und von dem lange bereit gestellten Modell ‘Pay as you grow’ deutlicher abgegrenzt werden.
Utility Computing (UC) wird nach Meinung der Marktforscher von Ovum falsch kommuniziert. Das Angebot der Provider, mit dem Konzept die wachsende Datenmenge in einem Unternehmen besser in den Griff zu bekommen und vor allem die Kosten zu senken, werde von vielen potenziellen Kunden nicht richtig verstanden. Utility Computing müsse besser erklärt und von dem lange bereit gestellten Modell ‘Pay as you grow’ deutlicher abgegrenzt werden.
Sich als Anbieter hinzustellen und zu sagen: UC reduziert die IT-Kosten, das reiche nicht aus, heißt es in einem Kommentar von Katy Ring, Research Director und Head of Practice bei Ovum. Das Konzept sei mehr als ein neues Pricing-Modell. Viele mögliche Anwender schreckten davor zurück, weil sie nicht wüssten was der Unterschied zu Pay-as-you-grow sei. Ein wenig mag die Furcht aber auch daran liegen, so Ring, dass es bislang nur wenig wirklich funktionierende UC-Lösungen gebe. “Erst wenn es keine Mindestgebrauchsgröße für ein Unternehmen mehr gibt und die Kapazität wirklich unbegrenzt angeboten werden kann, dann wird UC Wirklichkeit” – und unterscheidet sich von Pay-as-you-grow.
Aufgrund der fehlenden oder unzureichenden Erklärungen, die Provider dem Kunden anböten, ließen viele auch die Finger davon, ihre wichtigen Unternehmensdaten auszulagern. Sie misstrauen dem Anbieter; diese Erfahrung hat beispielsweise IBM schon vor Jahren gemacht, als der Hersteller zwei Outsourcing-Modelle anbot – noch bevor von UC überhaupt die Rede war – und mit einer Variante scheiterten: Outsourcing. Viel beliebter war es, ‘private utility’ zu betreiben, also die Daten Inhouse von einem Partnerunternehmen verwalten zu lassen. So ist es laut Ovum auch heute noch.
Aber: “Private Utility kann die Kosten sehr gut um 30 bis 50 Prozent reduzieren. Irgendwann sind die Kosten aber nicht weiter reduzierbar”, so Ring. Dann könne eine Firma nur noch die Ausgaben verringern, wenn sie sich Ressourcen, und damit auch Kosten, mit anderen teilte. Das lässt sich aber nur mit einem Outsourcing-Modell realisieren, das auch UC im Portfolio hat. Bis dahin wird es nach Meinung von Ovum aber noch eine Weile dauern. “Wir stehen noch am Anfang, aber es gibt erste Anzeichen dafür, dass es klappt.”
Ein anderer Marktforscher, nämlich IDC, sieht ein bestimmtes Segment besonders für UC geeignet: SMB (Small/Medium Businesses). Wer bei kleinen und mittleren Firmen den Fuß in die Tür bekommt und UC platzieren kann, der werde Marktanteile in diesem Bereich hinzugewinnen, so IDC in einem Bericht. “Anbieter dürfen nicht mehr nur große Unternehmen ansprechen, sondern müssen sich an die Kleinen richten”, so der Report. Eine detaillierte Begründung lieferten die Analysten nicht mit. Offensichtlich aber sieht IDC bei SMBs ein UC-Potenzial, weil solche Firmen ihr Budget genau kalkulieren müssen und mit der steigenden Datenmenge nicht ewig alleine zurecht kommen.