China greift Microsoft auf dem Office-Markt an
In einer Art “David-gegen-Goliath”-Kampf will das chinesische Unternehmen Evermore Software Microsoft im Bereich der Bürosoftware Konkurrenz machen.
In einer Art “David-gegen-Goliath”-Kampf will das chinesische Unternehmen Evermore Software Microsoft im Bereich der Bürosoftware Konkurrenz machen. Mit rund 400 Millionen Anwendern dominiert Microsofts Office die Büros rund um den Globus, doch das schreckt die Chinesen nicht. Vielmehr ist man überzeugt, dass das eigene Programm ‘Evermore Integrated Office’ (EIOffice) Microsoft die Office-Dominanz abjagen kann – zumindest in China.
Evermore setzt bei seinem Office-Programm vor allem auf Integration. EIOffice bietet alle Komponenten auf einer Anwendung. Das heißt, dass zum Beispiel Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Präsentationen nicht mehr auf verschiedenen Einzelprogramme verteilt sind. Alle Dokumente werden in einem Dateiformat gespeichert. Dadurch sind nach Angaben des Herstellers auch mühsame Angleichungen per Hand nicht mehr nötig. Korrigiert der Nutzer einen Posten in einer Tabelle, werde dieser in allen Dokumenten, die damit zusammenhängen, automatisch geändert.
Die Oberfläche von EIOffice erinnert stark an Microsoft-Office mit Werkzeugleiste und Dropdown-Menüs. Die einzelnen Anwendungen kann der Nutzer über eine Navigationsschiene ansteuern. Derzeit läuft das Programm unter Windows und Linux, die Unterstützung für Macintosh und Solaris ist bereits in Arbeit.
Erstes Etappenziel ist es, Microsoft zumindest am chinesischen Markt für Bürosoftware zu schlagen. In der Folge wollen die Chinesen dann weltweit im Office-Markt mitmischen. “Alle halten mich für verrückt, Microsoft anzugreifen, aber die Chinesen werden nicht ewig bereit sein, die Preise von Microsoft zu zahlen”, sagt Evermore-Gründer Gus Tsao. Sein EIOffice in chinesischer oder englischer Sprache gibt es für 70 US-Dollar. Das Microsoft Office-Paket 2003 kostet rund 640 US-Dollar.