Um die eigenen Lücken in Produktpalette und Wissen zu schließen hat der TK-Netzausrüster Nortel nun einen dreijährigen Vertrag mit dem IP-Core-Routing-Spezialisten Avici Systems geschlossen. Verbunden mit einem gemeinsamen Vertrieb wird der kanadische Konzern aber auch seine Anteile an dem kleinen Technikanbieter deutlich erhöhen und nährt so die Gerüchte, Avici sei ein Übernahmekandidat.
Was dazu passt ist die Tatsache, dass Nortel offenbar auch eigenen Angaben zufolge keine besonders tiefe Kenntnis von IP-Routing besitzt und die Produkte von Avici mittlerweile in der Industrie anerkannt sind und als zuverlässiger gelten als die von Cisco und Juniper, wie der Anbieter immer wieder stolz verkündet. Die Avici-Produkte – ausgestattet mit der hauseigenen Software ‘iPriori’ und ergänzt durch diverse Hardware-Module – heißen nach Größe gestaffelt TSR, SSR und QSR. Der Controller NSR soll in sehr stark beanspruchten Netzen den IP-Verkehr regeln. All dies gibt es auch in Nortels Sales-Köfferchen. Nortel hatte bislang die entsprechenden Juniper-Router an Carrier und Serviceprovider abgesetzt.
Für Kevin Mitchell, Analyst bei Infonetics Research, gilt als ausgemacht, dass gerade große TK-Firmen wie Nortel auf derartige Partnerschaften angewiesen seien, da sie selbst oft das Können auf dem IP-Gebiet nicht besäßen. Nur so seien Juniper-Bauten in den Katalogen von Nortel aufgetaucht. Diese Freundschaft scheint nun in die Brüche zu gehen. Wie Jim Dondero, Vice President of Marketing, sagt, ist nunmehr Avici der bevorzugte Partner für Core-Technik – und soll es seinen Worten zufolge auch auf absehbare Zeit bleiben.
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