Notebooks, Flachbildfernseher, Digitalkameras, Handys – LCD-Flachbildschirme gehören längst zum Alltag. Doch der Siegeszug der gestylten Bildschirm-Generation bringt die Hersteller ins Schwitzen. Als erster großer Konzern hat jetzt der taiwanesische Computerproduzent Acer Lieferschwierigkeiten eingestanden.
Betroffen seien vor allem Notebooks – im vierten Quartal des vergangenen Jahres konnte der Konzern fünf Prozent aller bestellten mobilen Computer nicht ausliefern. Knapp werde zum Beispiel das Spezialglas, aus dem die Bildschirme geschnitten werden, gibt die Financial Times Deutschland die Branchenmeinung wieder. Trotzdem überraschte Acer mit seinem Eingeständnis auch Branchenexperten.
Denn durch den LCD-Produzenten AU Optronics, der vom Konzern abgespalten ist, hat Acer eine eigene Quelle für Flachbildschirme. Rivalen wie Hewlett-Packard, Dell und IBM fehlt ein vergleichbar heißer Draht. Liegt also der Verdacht nahe, dass sie mindestens genauso, wenn nicht stärker unter dem Flachbildschirm-Mangel leiden, aber vorsichtshalber nicht darüber sprechen.
Schließlich trifft der Bildschirmmangel die Branche in einer Zeit, in der es nach zweijähriger Flaute endlich wieder aufwärts geht. Die ersten Hersteller von LCDs haben aber bereits reagiert. In Südkorea hat Samsung abgekündigt, weitere LCD-Fabriken zu bauen. In den kommenden sieben Jahren sollen 14,3 Millionen Euro investieren werden. Und auch deutsche Unternehmen wollen sich ihr Stück von der LCD-Torte sichern: der Mainzer Glasspezialist Schott rüstet derzeit eine Fabrik in Jena für die Produktion von Flachbildfernsehern auf.
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