In einem offenen Brief beschwert sich Eric Raymond in seiner Eigenschaft als President der Organisation ‘Open Source Initiative’ darüber, dass Sun Microsystems die Programmiersprache Java immer unbeliebter mache. Die mangelnde Öffnung oder Offenlegung des Quellcodes durch die Java-Erfinder schade der Verbreitung in Open-Source-Kreisen, sagte er.
Die Beharrlichkeit von Sun, weiterhin eine enge Kontrolle auf die Sprache auszuüben, so sagte er letzte Woche gegenüber US-Medien, habe der Java-Akzeptanz zugunsten von Python und Perl geschadet. Suns langfristige und durchaus auch betriebswirtschaftlich messbare Interessen seien dadurch gefährdet, so sein Rat. Die Open-Source-Gemeinde stelle ein Potential dar, das nicht zu unterschätzen sei.
Er wirft der Firma in gewisser Weise sogar Doppelzüngigkeit vor, wenn er sagt: “Die Wahlmöglichkeit besteht zwischen der allseitigen Erreichbarkeit und der Kontrolle; entgegen der Aussage ‘Das Open-Source-Modell ist unser Freund’, scheint sich Sun für die Kontrolle entschieden zu haben.” Raymond bezieht sich hier auf einen Satz, den Suns CEO Scott McNeally anlässlich der Produkt-Launches letzte Woche sagte. Suns Regeln bezüglich Java seien so streng, dass Java-Binaries von Linux-Distributoren nicht einmal als Browser-Plugin verwendet werden könnten, geschweige denn als Standalone.
Dagegen wehrt sich Sun mit dem Argument, die Mischung bei Suns Java aus Urheberrechtschutz und Schutz vor Missbrauch auf der einen, und einer breiten und großen Entwicklergemeinde auf der anderen Seite funktioniere. Ein Unternehmenssprecher von Sun sagte, die offizielle Entwicklergemeinde, die sich somit formiert habe, sei der Java Community Process und hier hätten neben den Entwicklern auch IT-Firmen wie IBM und Motorola eine Chance, mitzureden. Das funktioniere sehr gut.
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