Die Übernahmeschlacht zwischen den Softwareunternehmen Peoplesoft und Oracle geht in eine neue Runde. Wie Peoplesoft mitteilte, will das Unternehmen eigene Aktien im Wert von rund 200 Millionen Dollar zurückkaufen. Der Verwaltungsrat habe ein entsprechendes Programm gebilligt, teilte Peoplesoft laut der US-Presse mit.
Mit diesem Schachzug erhoffe sich Peoplesoft eine bessere Abwehr-Position im Kampf gegen eine Übernahme durch den weltweit nach eigenen Angaben zweitgrößten Softwarekonzern Oracle. Dieses Unternehmen bedroht den Mitbewerber derzeit durch eine feindliche Übernahme – ein Angebot an die Aktionäre liegt bereits vor. Viel Vertrauen in ihre Standhaftigkeit hat Peoplesoft offenbar nicht, wie sich aus dem Schritt herauslesen lässt.
Gleichzeitig klagt Peoplesoft gegen Oracle wegen unfairen Geschäftsgebarens. Dazu sollen ein halbes Dutzend Oracle-Manager vernommen werden. Peoplesoft will beweisen, dass Oracle die Peoplesoft-Kunden und auch die Öffentlichkeit getäuscht hat, Produkte nicht weiter entwickelt werden und dadurch ein Migrationszwang für Peoplesoft-Kunden bestehe. Bis Oktober sollen die Vorbereitungen für den Prozess, der die endgültige Entscheidung bringen soll – vorbehaltlich der Aktionärsentscheidung auf der Hauptversammlung zu Jahresende – abgeschlossen sein.
Unterdessen hat die EU die Untersuchungen zu der milliardenschweren Übernahme verlängert. Bisher war ein Zeitrahmen bis Ende März angesetzt. Ein neuer Termin steht nicht fest, auch über die Gründe der nun beschlossenen Fristverlängerung ist nichts bekannt.
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