Teurer Stellenabbau: Motorola zahlt Fördergelder zurück
Der Handy-Hersteller Motorola zahlt einen hohen Preis für seinen Stellenabbau.
Der Handy-Hersteller Motorola zahlt einen hohen Preis für seinen Stellenabbau. Wie der Geschäftsführer von Motorola Deutschland, Norbert Quinkert, bereits im September mitteilte, werden am Produktionsstandort Flensburg ab Anfang 2004 rund 600 Arbeitsplätze abgebaut. Damit verstößt das amerikanische Unternehmen allerdings gegen die Vereinbarungen mit Land und Bund und muss jetzt Fördergelder in Höhe von etwa sieben Millionen Euro zurückzahlen, die an die Arbeitsplätze gekoppelt waren.
Motorola produziert seit etwa 18 Jahren am Schleswig-Holsteiner Produktionsstandort. Seit 1994 wird der US-Konzern von Land und Bund gefördert, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. In den vergangenen zehn Jahren flossen dem gemäß insgesamt 20 Millionen Euro in den Handy-Konzern. Dafür sollte das Unternehmen mindestens 2000 Mitarbeiter beschäftigten. Mittlerweile hat Motorola allerdings gerade mal 1800 Angestellte in Flensburg. Nach den jetzt angekündigten Stellenstreichungen seien die Förderbedingungen definitiv bei weitem nicht mehr erfüllt. Deshalb müsse das Unternehmen jetzt bis zum Ende des ersten Quartals 2004 rund ein Drittel der Fördersumme zurückzahlen, so heißt es.
Grund für den Stellenabbau ist die geplante Auslagerung eines Großteils der Produktion nach China. Das Produktions-Outsourcing wurde aus Kostengründen beschlossen. Flensburg bleibe allerdings Herstellungsstätte für UMTS-Handys und Versandzentrum für Europa erhalten, teilte Motorola mit. Die Behörden prüfen bereits, ob die zurückfließenden Gelder für die Förderung des Arbeitsmarkts, der Technologie oder der Infrastruktur in der Region eingesetzt werden können. In einen klassischen Sozialplan bei Motorola könnten die Mittel dagegen nicht zurückgeleitet werden, hieß es. Das müsse das Unternehmen selbst leisten.