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PC-Spiel-Verbot: Kahn hütet Privatsphäre statt Tor

Im Computerspiel ‘Fifa 2002’ muss nach den Spielregeln des Fußball-Nationaltorhüters Oliver Kahn gespielt werden: Erneut ließ der Star sein Abbild als Spielfigur in dem Computerspiel vom Hamburger Oberlandesgericht verbieten. Er fühlt sich dadurch angeblich in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt. Ein recht drolliger Drang nach Privatsphäre für einen Mann, der mit Affären in aller Öffentlichkeit glänzte.
Kahn hatte bereits im April 2003 eine Klage gegen die Spielefirma Electronic Arts eingereicht und den Rechtsstreit gewonnen. Die Justiz befand die Nutzung von Kahns Namen und Abbild gegen dessen Willen als gesetzeswidrig, da sie die Persönlichkeitsrechte des Anklägers verletze. Electronic Arts wurde damals untersagt, das Spiel ‘Fifa 2002’ weiterhin anzubieten. Daraufhin hatte der Hersteller Berufung gegen das Urteil eingelegt und jetzt in zweiter Instanz erneut verloren.

Fifa 2002 ist zwar längst Vergangenheit, das Urteil aber trotzdem folgenschwer. Der Streit könnte eine Welle von individuellen Schadensersatzklagen ins Rollen bringen. Es könnte zu einer ganzen Reihe von Spieler-Abbildungsverboten kommen. Das Fifa-Computerspiel an sich, also eine ganze Reihe, wäre damit um sein profitabelstes Erfolgsrezept beraubt.

Und Oliver Kahn kickt so offenbar sein Image weiter ins Abseits: Nachdem er sich erst vor wenigen Wochen die weiblichen Fans zu Feinden machte, zieht er jetzt auch noch mit der ganzen Fifa-Fangemeinde in den Krieg. Der einstige Sunnyboy legte damit binnen eines Jahres einen nicht zu überbietenden Werdegang vom bejubelten Fußball-Gott zum Boulevard-König 2003 und schließlich zum Spielverderber Nummer Eins hin.

Silicon-Redaktion

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