Kunden verunsichert durch Domain-Streit zwischen Strato und NSI
Im Streit mit der US-Domain-Verwaltung Network Solution hat das Berliner Unternehmen Strato nun eine einstweilige Verfügung erwirkt.
Im Streit mit der US-Domain-Verwaltung Network Solution (NSI) hat das Berliner Unternehmen Strato nun eine einstweilige Verfügung erwirkt. NSI darf nach einer umstrittenen Benachrichtigung der Strato-Kunden, die diese sehr verunsichert hatte, nicht mehr an die Strato-Adressinhaber herantreten. NSI hingegen behauptet, die registrierten Domaininhaber des ehemaligen Partners gehörten eigentlich in die NSI-Kundendatenbank.
Hintergrund des Streits ist, dass ein Dienstleistungsvertrag zwischen Strato und NSI am 2. Januar ausgelaufen war und sich die beiden Unternehmen nun um die Rechte an den Kundendaten streiten. So hatte NSI die Kunden auf eine Weise informiert, die nach Strato-Ansicht den Kunden die Entscheidungsfreiheit nimmt. NSI verweist darauf, dass die von Strato gehosteten Domains mitnichten gefährdet seien. Champion Mitchell, CEO von Network Solutions, sagt: “Den betroffenen Kunden können wir versichern, dass die Registrierung ihrer Domainnamen in keiner Weise gefährdet ist. Network Solutions hat alle Kunden mit der notwendigen Information versorgt, um auf die eigenen Accounts zugreifen und diese verwalten zu können. Die Kunden haben die vollständige Kontrolle über die Registrierung ihrer Domainnamen.”
Bis zur turnusgemäßen Erneuerung der Registrierung, so fährt er fort, müsse der Kunde keine weiteren Schritte vornehmen. Eine rechtzeitige Information sei gewährleistet und es gebe die freie Auswahlmöglichkeit für einen neuen Registrar. Die am 2. Januar ausgelaufene Geschäftsverbindung bedeute, dass “die Domainnamen jedoch weiterhin bei Network Solutions registriert” bleiben.
Genau das bestreitet Strato und will die Registrierung von .com-, .net- und .org-Domains künftig selbst abwickeln. Die Berliner befürchten, dass NSI mit der E-Mail-Kampagne versuche, die Kunden “in Verträge zu drängen, die völlig überflüssig und zudem überteuert” seien, wie es in einer Mitteilung heißt. Den Briefen von NSI sei schließlich nur bei genauestem Lesen zu entnehmen, dass die Registrierungen auch dann erhalten bleiben, wenn nicht sofort mit NSI ein Vertrag abgeschlossen wird. Ferner befürchtet Strato für die Kunden Spam-Aktionen über NSI-Einträge. Nun soll eine Beschwerde bei der Icann den Berlinern weiterhelfen.