Der US-Mobilfunkkonzern AT&T Wireless ist offenbar begehrter als von Experten erwartet. Im Laufe des Wochenendes ist eine Bieterschlacht entbrannt, bei der die Konkurrenten mit immer größeren Summen pokern. Mehrere kleinere Interessenten haben inzwischen das Handtuch geworfen. Allein Vodafone und Cingular Wireless liefern sich jetzt mit jeweils einer 35-Milliarden-Dollar-Offerte ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Konzerne sind offenbar bereit, noch ein paar Milliarden draufzupacken.
Die Situation bleibt weiter undurchsichtig, da die Konzerne Nachfragen immer noch abwiegeln. Unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet das Wall Street Journal jedoch, dass die Gebote auch an die 38-Milliarden-Grenze stoßen könnten, das entspricht 14 Dollar pro Aktie. Dabei präsentiert sich Vodafone bei der Verfolgung seines Ziels wesentlich aggressiver als Beobachter ursprünglich erwartet hatten. Die Briten scheinen inzwischen genauso entschlossen wie Cingular zu sein, den drittgrößten Mobilfunkanbieter in die Hände zu bekommen.
Die Entscheidung von AT&T Wireless für einen der beiden Bieter kann schnell kommen, da sich der Konzern selbst ein Zeitlimit von zwei Wochen gesetzt hat. Experten räumen Cingular die besseren Aussichten für den Zuschlag ein. Der zweitgrößte US-Mobilfunker kann offenbar die volle Summe in bar zahlen. Zudem kann das Unternehmen weit höhere Synergien erzielen. Vodafone müsste dagegen erst einen Teil seiner 45-Prozent-Beteiligung an Verizon Wireless loswerden. Zudem müssten die Vodafone-Aktionäre der Übernahme zustimmen.
Japans größter Mobilfunkkonzern NTT Docomo hatte sich am Freitag aus der Übernahmeschlacht zurückgezogen- das Risiko sei zu groß. Auch Nextel Communications hat sich zurückgezogen. AT&T Wireless hatte sich im Januar selbst zum Verkauf ausgeschrieben.
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