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Windows-Quellcode im Netz: Microsoft-Partner unter Verdacht

Nach der illegalen Veröffentlichung von Teilen des Windows-Quellcodes fahndet Microsoft mit Hochdruck nach dem Übeltäter. Auch die US-Bundespolizei FBI wurde eingeschaltet. Ins Visier der Ermittler ist dabei eine kleine Software-Firma im Silicon Valley geraten, die eng mit Microsoft zusammenarbeitet.
Die Detektive haben die Entwickler des Software-Unternehmens Mainsoft im Visier, das mit den entsprechenden Code-Bestandteilen arbeitete, bevor sie plötzlich im Internet auftauchten. Das berichtet das Wall Street Journal. Hinweise in den angehängten Dateien beinhalteten demnach auch die E-Mail-Adresse des Chef-Entwicklers von Mainsoft und verwiesen zu eindeutigen E-Mail-Nachrichten.

In einer ersten Stellungnahme gelobte Mainsoft-Chairman Mike Gullard, dass sein Unternehmen vollständig mit Microsoft und den US-Behörden zusammenarbeiten werde, um das Leck zu erforschen. “Mainsoft nimmt die Sicherheits-Angelegenheiten von Microsoft und all unserer Kunden sehr ernst, wir sind uns bewusst, wie schwerwiegend die Situation ist”, so Gullard. Näheres war aus dem Unternehmen nicht zu erfahren.

Microsoft gewährt Mainsoft mindestens seit zehn Jahren Einblick in seine Windows-Quellcodes unter der Bedingung, dass der Zugang für Dritte grundsätzlich verboten ist. Mainsoft hilft Unternehmen, ihre maßgeschneiderten Windows-Programme so zu konvertieren, dass sie unter konkurrierenden Betriebssystemen laufen, zum Beispiel Unix.

Im Rahmen seines Programms ‘Shared Source’ hatte Microsoft in den letzten Jahren damit begonnen, Wissenschaftlern und Regierungen große Teile seines Quellcodes zur Einsicht zu überlassen. Unter anderem haben Forscher an 120 Universitäten an 27 Ländern Zugriff auf den Quellcode. Diese Regelung könne nicht zurückgeschraubt werden, hieß es von Microsoft, da sie ein Teil der Geschäftspraktiken sei.

Seit Ende vergangener Woche kursieren im Internet Teile des Quellcodes von NT 4.0 und Windows 2000. Allein der im Web zugängliche Windows 2000-Quellcode umfasst nach bisherigen Erkenntnissen knapp 31.000 Dateien mit rund 13,5 Millionen Programmzeilen. Das gesamte Betriebssystem Windows 2000 besteht nach Insider-Meinungen aus 35 bis 50 Millionen Zeilen.

Silicon-Redaktion

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