Mobilfunkbetreiber verlangen jetzt ihre eigenen Domains. Nach Angaben von Reuters haben sich neun Top-Unternehmen der Computer- und Telekommunikationsbranche zu einer neuen Internet-Allianz zusammengeschlossen. Unter dem Regiment von Microsoft wollen sich die Beteiligten des neuen Gemeinschaftsunternehmens für die Schaffung einer eigenen Adress-Endung engagieren. Bis zum 15. März wollen die Firmen einen entsprechenden Antrag bei der zentralen Adressvergabestelle ICANN stellen.
Das bis jetzt noch namenlose Unternehmen besteht bislang aus dem US-Softwarehersteller Microsoft, dem Handybauer Nokia, dem Mobilfunkbetreiber Vodafone, Sun Microsystems, Hewlett-Packard, Orange, Samsung sowie dem zum Hutchison-Whampoa-Konzern gehörende Mobilfunkbetreiber ‘3’. Gemeinsam wollen die Verbündeten mehr speziell auf Handys und Taschencomputer ausgerichtete Internet-Angebote schaffen. Ziel sei es, die Nutzung von Online-Diensten auf Mobilfunkgeräten voranzutreiben.
Da die meisten Browser solche Dienste nicht von herkömmlichen Internet-Angeboten unterscheiden können ist es oft ein Problem, die Internet-Dienste für Mobilfunkgeräte in den Weiten des Internets zu lokalisieren. Nach einer Stellungnahme des Analyse- und Consulting-Unternehmens Ovum haben die Experten allerdings Bedenken, was die Umsetzung einer solchen Initiative angeht: “Unsere einzige Sorge ist, dass eine zu große zentrale Kontrolle entstehen könnte. Es stellt sich die Frage, wessen Angebot an erster Stelle aufgelistet wird: Desjenigen der am meisten zahlt? Oder das jener Unternehmen, welche die Initiative beherrschen? Diese und ähnliche Entscheidungen sind zweifelsohne mit Konfliktpotenzial behaftet.” Die genaue Rolle des neuen Gemeinschaftsunternehmens ist in dieser Hinsicht derzeit noch unklar.
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