Pünktlich zum Beginn der LinuxWorld-Messe in New York versucht der Softwarehersteller SCO die Linux-Gemeinde abermals zu verunsichern. Opfer des SCO-Klagerausches ist diesmal Novell, der im letzten Jahr sein Linux-Engagement drastisch intensiviert hat und zum ersten Mal an der Messe teilnimmt.
Üble Nachrede und die Verbreitung falscher Aussagen über die Eigentumsverhältnisse an Unix und UnixWare wirft SCO jetzt Novell vor. Vorausgegangen war Novells Feststellung im Dezember, dass das US Copyright Office dem Hersteller die Rechte an elf Versionen von Unix System V sowie die Rechte an UnixWare zugesprochen hat. Diese seien nach Aussage von Novell auch nie an SCO oder deren Vorgängergesellschaft übertragen worden.
In einem Statement zur Einreichung der Klage begründete SCOs Anwalt den Schritt damit, dass Novells Behauptungen “irreparable Schäden” für den Hersteller verursachen. Obwohl Novell wisse, dass die Rechte an Unix und UnixWare exklusiv bei SCO seien, sei eine “böswillige Kampagne” im Gange mit dem Ziel, “SCOs Fähigkeit zur Verteidigung ihrer Copyright-Rechte zu schädigen”.
SCO will sich bei der Klage allerdings nicht nur mit einer einstweiligen Verfügung begnügen, die Novell davon abhalten würde, künftig seine Behauptungen in Sachen Eigentumsverhältnisse bei Unix für sich zu behalten. Man will auch “eine Übertragung aller Rechte an Unix, die Novell fälschlicherweise für sich registriert” habe. Was allerdings indirekt bestätigt, dass Novell die Rechte vom Copyright Office zuerkannt wurden.
“Es kommt mir ein bisschen vor wie Napoleons Russland-Invasion”, sagt Pamela Jones, prominente Beobachterin des SCO/Linux-Rechtsstreits. “Ich kann nicht glauben, dass SCO daran interessiert ist eine neue Front zu eröffnen. Irgendwann hat man sich übernommen. Dann ist es Winter. Und dann ist es vorbei.”
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