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Mobilfunker reißen sich um attraktive AT&T Wireless

Offenbar ist die seit 2001 eigenständige Wireless-Sparte des amerikanischen Telefonkonzerns AT&T attraktiver als bisher gedacht. War ursprünglich nur die Rede vom potenziellen Käufer Cingular Wireless, zeigen sich jetzt auch noch schnell die japanische NTT DoCoMo, die britische Vodafone und die US-Telekommunikationsfirma Nextel an einer Übernahme interessiert.
Das am meisten konkretisierte Angebot hat indes Cingular Wireless abgegeben. Der Anbieter wird gehalten von SBC und BellSouth, beides US-TK-Unternehmen mit derzeit einigen Erfolgsproblemen. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum die Eigner mit einem detaillierten Angebot von 11 Dollar je Aktie oder insgesamt 29,8 Milliarden Dollar nach vorne preschen. Käme der Deal zustande, was derzeit noch fraglich und von einigen Bedingungen wie Kartellentscheid und Aktionärsabstimmung abhängt, könnte Cingular auf einen riesigen Kundenstamm zugreifen und verfügte über ein weitläufig ausgebautes Mobilfunknetz in den USA.

Der GSM-Spezialist steht aber nicht alleine vor der AT&T-Tür. Starke Konkurrenz könnte Cingular durch die Japaner bekommen. NTT Docomo hat ebenfalls Interesse signalisiert, bislang aber noch kein konkretes Angebot vorgelegt. Trotzdem darf das nicht unterschätzt werden. Docomo hält ohnehin schon 17 Prozent an AT&T Wireless und müsste weniger Geld für eine Übernahme berappen als andere potenzielle Bieter. Erhalten würden die Japaner einen brillianten Ausbau ihres internationalen Geschäfts, und der amerikanische Mobilfunkmarkt ist derzeit einer der interessantesten, weil lukrativsten Terrains in diesem Segment.

Und schließlich sind da noch der britische TK-Riese Vodafone sowie Nextel, ein weiteres US-Wireless-Unternehmen. Beide haben sich offenbar bislang nur grundsätzlich ins Gespräch gebracht ohne konkret zu werden. Allerdings bleibt zu erwähnen, dass Vodafone Anteile an Verizon hält, dem bisherigen Marktführer des US-Wireless-Marktes. Mit einem Einstieg bei AT&T müsste Vodafone zunächst einmal seine Fronten klären.

Experten sprechen davon, dass mit den Übernahmegerüchten der Startschuss für die schon länger erwartete Konsolidierung des amerikanischen Wireless-Marktes begonnen hat. Allerdings, so denkt das Wall Street Journal laut, wäre das nicht der Fall, wenn Docomo oder Vodafone das Rennen um die AT&T-Anteile machen würden, da beide Unternehmen nicht aus den USA stammen. Dennoch muss man wohl zunächst davon ausgehen, dass aus den bislang sechs großen Anbietern in Nordamerika fünf werden könnten. Cingular/AT&T wären die größten Carrier und würden Verizon vom vordersten Platz verweisen.

Schließlich wird auch die Deutsche Telekom Tochter T-Mobile genau hinsehen, was da auf dem Markt passiert. Sogar eine Dreifachfusion hält der Gartner-Analyst Tole Hart nicht für ausgeschlossen, sagte er im Interview mit der Financial Times Deutschland. Schließlich sei das schon einmal ein Thema gewesen, vor rund einem Jahr als sich T-Mobile als möglicher Allianzpartner für AT&T oder Cingular angeboten hatte. Und erst vergangene Woche wurde gar gemunkelt T-Mobile zeige Interesse an AT&T und sei sogar bereit, die geschätzte Summe von 25 Milliarden Dollar zu zahlen.

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Silicon-Redaktion

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