Hewlett-Packard (HP), Partner von Intel bei der Entwicklung von dessen Itanium-Prozessor, wird voraussichtlich seine Server mit dem Opteron-Chip des Halbleiterherstellers Advanced Micro Devices bestücken. Nach bisher unbestätigten Meldungen in amerikanischen Medien sollen Server der Proliant-Familie, die mit bis zu vier Prozessoren bestückt sind, mit dem Opteron ausgestattet werden. Offiziell wird der Schritt im Februar angekündigt werden, heißt es. Ein schwerer Schlag für den Itanium-Chip von Intel.
Die neue Kundschaft von AMD ist ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Chips des kalifornischen Unternehmens. Zunächst verbaute IBM die CPU in Servern. Auch Sun kündigte an, seine Server mit dem Opteron auszustatten und das Solaris-Betriebssystem im Laufe des Jahres auf den Prozessor umzustricken. Mit HP hat der Halbleiterhersteller jetzt den dritten großen Hersteller unter Vertrag. Und das, obwohl HP an der Entwicklung des Intel-Chips mit beteiligt war. Dell ist jetzt der letzte Hersteller, der Intel exklusiv die Stange hält.
Die Ursache, dass der Verkauf von Intels Itanium nicht in Gang kommt, ist wohl seine 64-Bit-Architektur. Itanium-Server können mehr Daten verarbeiten und werden vor allem in Datenbanken oder anderen Applikationen mit hohen Ansprüchen eingesetzt. Derzeit gibt es dafür noch sehr wenige Anwendungen. Und die Softwarelandschaft in den Unternehmen ist hauptsächlich auf die alten Prozessoren ausgelegt. Dagegen eignet sich der Opteron sowohl für 32-Bit- als auch für 64-Bit-Anwendungen.
Auf dem Itanium von Intel muss 32-Bit-Software emuliert werden. Zwar arbeitet Intel mit Hochdruck daran, die Performance ihrer Emulationssoftware zu verbessern, doch der direktere Weg erscheint Herstellern und Anwendern gleichermaßen attraktiver. Daher sei nach Meinung von Experten der Opteron nicht nur preislich eine günstige Alternative.
Microsoft will im Sommer eine 64-Bit-Windows-Version aufsetzen. Und auch der neue Linux-Kernel ist für 64-Bit weiter optimiert. Jedoch auch wenn Intel den Chip stetig verbilligt, bleibt er vorerst ein Ladenhüter. Laut IDC wurden im letzten Jahr rund 11.000 Opteron-Server verkauft, mit dem Itanium waren es 5000. Trotzdem stellte das Marktforschungsunternehmen bei AMD-Servern nur etwa halb so viel Umsatz fest, wie das bei den Konkurrenten Intel mit 123 Millionen Dollar der Fall war.
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