Der Softwarehersteller Microsoft hat für eine XML-Applikation (Extensible Markup Language) in Word-Dokumenten ein Patent beantragt. Dies bezieht sich auf einen Treiber, der es auch den Programmen anderer Hersteller erlaubt, Microsoft Word-Dokumente zu lesen. Das Unternehmen habe bei der Europäischen Union und in Neuseeland entsprechende Anträge eingereicht, den amerikanischen Behörden liege kein derartiger Antrag vor, berichten US-Medien.
Die XML-Erweiterung in Office 2003 war eines der Hauptverkaufsargumente für die neue Version des Software-Paketes. Mit dem XML-Format lassen sich Dokumente auch mit anderen Programmen, wie zum Beispiel für die Customer-Relationship-Management-Software (CRM) bearbeiten. Auch Daten von Web-Services sind mit dem XML-Format in Office 2003 kompatibel.
Mit dem Patent könnte es für künftige Konkurrenzversionen, wie etwa dem freien OpenOffice oder der preisgünstigen Alternative StarOffice, schwierig werden, mit Microsofts XML-Format zu arbeiten. Aktuelle Versionen sind noch nicht betroffen. Microsoft sei jedoch derzeit sehr stark an Urheberrechts-Lizenzen interessiert, heißt es in Analystenkreisen. Dies mit dem Ziel, die Patente in Einnahmequellen umzuwandeln.
Bei OpenOffice sieht man dem Verfahren gelassen entgegen. Das Patent auf die Applikation würde nicht weit reichen, wenn man die reichhaltigen Möglichkeiten mit XML betrachtet, erklärte Sam Hiser, Marketing Manager bei OpenOffice. “Ich glaube nicht, dass das Patent wichtig ist. Ich denke einfach nicht, dass es akzeptiert werden wird.” Hiser weiter: “Das ist eben Microsofts aggressiver Versuch, die eigenen Interessen zu wahren.”
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