Englands erstes UMTS-Jahr: Es kann nur besser werden
Ein Jahr nach dem UMTS-Start in Großbritannien zieht ‘3’, das erste Unternehmen, das den Mobilfunkstandard in Europa anbot, eine ernüchternde Bilanz.
Ein Jahr nach dem UMTS-Start in Großbritannien zieht ‘3’, das erste Unternehmen, das den Mobilfunkstandard in Europa anbot, eine ernüchternde Bilanz. Nachdem schon der Starttermin verschoben und symbolträchtig auf den 03.03.03 verlegt worden war und die Handyhersteller mit der Lieferung der UMTS-fähigen Geräte nicht nachkam, sind Kunden sowie Anbieter enttäuscht von der ehemals so in den Himmel gehobenen dritten Mobilfunkgeneration.
Das Unternehmen 3, ein Ableger des japanischen Konzerns Hutchison Whampoa, war der UMTS-Pioneer in Europa und mutig dazu. Die Firma hatte Anfang letzten Jahres keine Kunden, sondern präsentierte sich als absoluter Neuling auf dem Mobilfunkmarkt. Eine Million Kunden wollte 3 zum Jahresende unter Vertrag haben. Das klappte nicht, 210.000 sind es derzeit – bei insgesamt 52 Millionen Handynutzern in Großbritannien. Der Dienst war bis Mitte des vergangenen Jahres mit umgerechnet 148 Euro pro Monat zu teuer und es gab schlicht nicht genügend Geräte. Dann floppte noch das Weihnachtsgeschäft und so musste 3 Kunden und potenzielle Kunden mit anderen Tricks bei Laune halten.
Fußball-Fans wurden mit Champions-League-Toren geködert, Musik-Freaks mit Musik oder es gab Spiele zum Download für die UMTS-Gemeinde. Das alles nützte wenig. Im Sommer 2003 entschied man sich zur Preisoffensive und reduzierte die Monatsgebühr auf 52 Euro. Außerdem verkauft 3 das Handy NEC e808 für nur ein Zehntel des Handelspreises, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Noch bevor in Deutschland das UMTS-Zeitalter wirklich los geht, hat man in England also schon erste Erfahrungen mit dem neuen Standard gemacht. Die sind nicht wirklich berauschend und geben einen bitteren Vorgeschmack auf das, was uns hier noch erwartet.