Preisabsprachen bei Speicherchips: Jetzt sammelt auch die EU Beweise
Nun scheinen sich auch die Kartellwächter der EU für die Vorwürfe der Preisabsprachen im Jahre 2001 zwischen allen großen Speicherherstellern zu interessieren.
Nun scheinen sich auch die Kartellwächter der Europäische Union (EU) für die Vorwürfe der Preisabsprachen im Jahre 2001 zwischen allen großen Speicherherstellern zu interessieren. Wie jetzt in amerikanischen Zeitungen unter Berufung auf Mitarbeiterkreise berichtet wird, sammeln Mitarbeiter der EU seit April letzen Jahres Beweise für Kartellabsprachen.
Den drei großen Herstellern von Speicherchips, Infineon, Samsung und Micron, wird vorgeworfen, sich 2001 bei den Preisen für DRAMs abgesprochen und sie so künstlich in die Höhe getrieben zu haben. Zu dieser Zeit sanken die Preise für Halbleiter in den Keller, aber Speicher dafür wurde teilweise um das dreifache teurer.
Die Ermittlungen der US-Behörden stützen sich hauptsächlich auf E-Mails, in denen mit den anderen beiden Firmen besprochen worden sei, zeitgleich die Preise zu erhöhen. Noch im Dezember wurde ein Mitarbeiter von Micron verurteilt, die Ermittlungen des US-Justizministeriums behindert zu haben.
Der Speicher-Spezialist Rambus konnte sich hingegen erfolgreich vor Gericht gegen den Vorwurf wehren, den Speichermarkt monopolisieren zu wollen. Infineon hatte geklagt, dass das Unternehmen bei einem Standardisierungsprozess Patente verschwiegen hatte, die dann aber in dem Standard festgelegt wurden. Jetzt drohen anderen Herstellern Lizenzgebühren in Milliardenhöhe. Infineon wollte sich gegen diese Zahlungen wehren. Andere Speicherhersteller zahlen bereits an Rambus Lizenzgebühren.