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Internet im Flugzeug: Kinderkrankheiten fast auskuriert

Einen guten Start hat die Lufthansa mit ihrer Internet-Verbindung über den Wolken hingelegt. Sechs Maschinen der Langstreckenflotte sind inzwischen mit der Technologie ausgestattet – für Flüge zwischen Deutschland und  Los Angeles beziehungsweise Tokyo. Das Angebot wird von den Passagieren gut angenommen – auch wenn der Internet-Zugang über den Wolken manchmal noch hakt.
“Die Passagiere sind zutiefst beeindruckt”, sagte Stan Deal, Vice President Connexion by Boeing im Interview mit silicon.de. Vor allem E-Mail würde während des Fluges gecheckt und abgearbeitet. Dass er damit Recht hat, zeigt das Surf-Verhalten der Passagiere auf dem offiziellen Premiereflug nach Tokio. Kaum ist die Reisehöhe erreicht, greifen die meisten zum Laptop und surfen zu ihrem Mail-Account. Um komplizierte Minutenrechnereien zu umgehen, zahlen die meisten Passagiere für den ganzen Flug, abgerechnet wird per Kreditkarte.

Dennoch hat Connexion by Boeing noch einige Kinderkrankheiten. Nicht bei allen Passagieren funktioniert der Zugang über die spezielle Flynet-Homepage reibungslos, meist hilft aber ein schlichter Neustart. Kniffliger wird es da schon, wenn sich das Flugzeug gerade über dem “falschen” Land befindet. Nicht alle Länder haben nämlich die Satellitenverbindung, über die der Breitbandanschluss funktioniert, in ihrem Lufthoheitsraum bereits freigegeben. Neben einigen Teilen von China und Weißrussland gehört dazu unter anderem derzeit auch noch Schweden. Bis zum Herbst würden aber auch mit diesen Staaten die entsprechenden Verträge abgeschlossen sein, sagte ein Lufthansa-Sprecher.

Noch im Laufe dieses Jahres wollen dann Scandinavian Airlines und asiatische Linien wie Singapore Airlines und All Nippon Airways den schnellen Internet-Zugang in ihrer Langstreckenflotte einführen. Als “Marketing-Waffe” für Fluggesellschaften bezeichnet Stan Deal die Technologie, schließlich ermögliche sie es den Airlines, sich von der Konkurrenz abzusetzen. In Planung ist auch Fernsehen via Internet und Voice over IP. Start soll 2005 beziehungsweise 2006 sein. Derzeit sind weltweit sechs Flugzeuge mit der Technik unterwegs. In zehn Jahren, so Stan Deal, sollen es 4000 bis 5000 sein.

In der Zwischenzeit erschließt das Unternehmen neue Marktbereiche, wie jetzt die Schifffahrt. Die Ölreederei Teekay Shipping, eine der größten in der Branche, erprobt ab August Connexion by Boeing im Nordatlantik. Bisher wird auf Schiffen ein Schmalbandsystem eingesetzt. Die seegestützte Lösung greift auf die Satelliten und die Infrastruktur am Boden zurück, die auch die Airlines einsetzen. Und wieder einmal ist Stan Deal mit seinen Gedanken schon wieder  weiter – und plant Breitband-Internet in Zügen und auf Kreuzfahrtschiffen.

Silicon-Redaktion

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