Handelsbeschränkungen bedrohen chinesischen WiFi-Standard

Die amerikanische Regierung hat die Volksrepublik China aufgefordert, ein Gesetz für mobile Geräte aufzuheben.

Die amerikanische Regierung hat die Volksrepublik China aufgefordert, ein Gesetz für mobile Geräte aufzuheben. Die Regierung von China hat ein Gesetz erlassen, wonach alle importierten WiFi-Geräte einem chinesischen Verschlüsselungsstandard entsprechen müssen. Bereits bei der Bekanntgabe des Gesetzes hatten US-Firmen wie Dell sich benachteiligt gefühlt und erklärt, dass sie im Gegenzug alle Importe nach China abbrechen wollen, wenn das Gesetz in der besagten Version wirksam würde.
Wie das Wall Street Journal berichtet, werde das proprietäre Verschlüsselungssystem nur in China hergestellt. Diese Regelung wurde bereits aufgrund scharfer Kritik auf den 1. Juni verschoben. Jetzt haben Außenminister Colin Powell, Handelsminister Don Evans und Handelsvertreter Robert Zoelick ein Schreiben unterzeichnet, in dem sie die chinesische Regierung auffordern, das Gesetz zurückzunehmen. Falls die Regierung nicht einlenke, wollten die Amerikaner auch die WTO (World Trade Organisation) einschalten und weiter Druck ausüben. 

China sei das einzige Mitgliedsland in der WTO, das über eine solche Regelung verfüge. Die Volksvertreter verteidigen ihre Entscheidung mit Hinweisen auf die nationale Sicherheit. So werde mit der Regelung nicht nur die Einfuhr bestimmter Geräte verhindert, sondern westliche Firmen müssten zudem auch chinesische Lizenzen erwerben um den Markt weiter bedienen zu können. Für eine wirtschaftliche Fertigung sei es am besten, einen Grossteil der Geräte in China selbst herzustellen, was für US-Firmen einen großen Aufwand bedeuten würde.