Die Kirche von England, genauer die Diözese Oxford, sucht einen neuen Pfarrer. Doch anstatt in der Kirche wird der Geistliche im World Wide Web predigen – der Netz-Pastor soll sogar ausschließlich im Internet agieren und nur virtuelle Schäfchen hüten. Wie jeder andere Pfarrer auch sollte der Kandidat ein überzeugter Christ sein – Spezialkenntnisse braucht er dagegen nicht. Um Java und Content Management kümmert sich die Diözese.
Die webbasierte Gemeinde sei für diejenigen gedacht, die die christliche Glaubensgemeinschaft erkunden wollen, aber die örtliche Pfarrei nicht besuchen wollen oder können. Dazu sucht die Diözese einen “dynamischen und überzeugten Christen, der in der Lage ist, eine neue Gemeinschaft aufzubauen, die Mitglieder zu führen und für die Besucher der Seite greifbar ist”. Zudem müsse der Kandidat hervorragende Kommunikationseigenschaften haben und fähig sein, auf einem neuen, unerforschten Gebiet kreativ zu arbeiten.
Da sich die Diözese des Erfolgs des neuen Projekts offenbar nicht ganz sicher ist, ist die Stelle vorerst nur halbtags ausgeschrieben und auf drei Jahre befristet. Der Posten könne aber “wachsen, wenn die Gemeinschaft blüht”. Und das ist gut möglich, schließlich eröffnet so eine e-Kirche ein ganz neues Feld für Gebete: gegen Spammer, für ein sicheres Internet, für Open Source, gegen Windows …
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