Kurz nachdem IBM seine Allianz für 65-Nanometer-Chips mit Samsung, Infineon und Chartered Semiconductor bekannt gegeben hat, wollen jetzt auch die Europäische Union (EU) und die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika Millionenbeträge in die Forschung und Entwicklung der Nano-Technik investieren. So unterstützt die EU-Kommission die Unternehmen Infineon, Philips und ST Microelectronics, die sich zu dem NanoCMOS-Projekt zusammengeschlossen haben. Und auch die USA haben angekündigt, eine Forschungskooperation zwischen Universitäten, Herstellern und Behörden für die Nano-Technik mit beinahe einer Milliarde Dollar zu finanzieren.
Die genannten Mittel werden von den USA für das Jahr 2004 gestellt. In dem Zeitraum zwischen 2005 und 2008 werde das National Nanotechnologiy Coordination Office weitere 3,7 Milliarden Dollar in die Entwicklung von Nano-Technik investieren. “Unsere Bundesregierung meint es mit dem Versprechen für die Nano-Technik sehr ernst”, erklärte Clayton Teague, Direktor des Nanotechnology Office. Mit dem Support seitens der Regierung glaubt Teague, dass diese Technik in den nächsten Jahren eine Triebfeder für die US-Wirtschaft werde.
So sollen die Ergebnisse der Nano-Forschung nicht nur für die Chipherstellung eingesetzt werden, sondern zum Beispiel auch bei Solarzellen. Nach Ansicht der amerikanischen Regierung könnten Nano-Produkte viele verschiedene Branchen wie Computer, Energie oder auch den Gesundheitssektor vorantreiben. Aber es könnte sich ebenso eine eigenständige Industrie entwickeln.
Auch Japan und die Europäische Union planen derartige Investitionen. Die Kommission hat angekündigt, für das Projekt NanoCMOS (Complementary Metal Oxide Semiconductor) 24 Millionen Euro investieren zu wollen. Dabei soll eine 45-Nanometer-Kompatible CMOS-Technik in SRAMs integriert werden. Daneben werden die drei beteiligten Unternehmen Philips, Infineon und STMicroelectronics auch Grundlagen in 32 und 22 Nanometer-Technik erforschen.
Neben den genannten Firmen werden auch die zwei größten europäischen Forschungsinstitute, das französische CEA Leti, und das belgische IMEC an dem Projekt mitwirken. Das deutsche Fraunhofer Institut wird weitere Forschungseinrichtungen koordinieren, darunter auch eines der technischen Universität Chemnitz. Gerade die Europäischen Halbleiterhersteller sind sehr stark auf Forschungsgelder aus der Politik angewiesen. Daneben werde dem Projekt auch aus anderen verteilten Töpfen Geld zufließen.
Diesmal sollen die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, vermieden werden. So hatte das Projekt ‘Information Society Technology’ keine Verbindungen mit dem ‘MEDEA+’-Forschungsprojekt. Diesmal sollen mehrere Projekte koordiniert und eingebunden werden, erklärte Guillermo Bomchil, der dem NanoCMOS-Projekt vorsteht. Das Projekt ist zunächst auf 27 Monate ausgelegt.
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