EU geht gewerblichen Raubkopierern an den Kragen

Das Europaparlament hat die “Richtlinie zum Schutze des geistigen Eigentums” verabschiedet. Der Text muss formell vom EU-Ministerrat gebilligt werden. Das solle noch in dieser Woche geschehen, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Andere Quellen sprechen von einem Beschluss Anfang April. Anschließend haben die EU-Staaten 18 Monate Zeit, um die Richtlinie umzusetzen.
Diese ist gegen “vorsätzliche und gewerblich motivierte Raubkopierer und Fälscher von Markenware” gerichtet. Deren Geschäft sei oft noch lukrativer als der Drogenhandel, teilte EU-Binnenmarktkommissar Fritz Bolkestein mit. Die Täter seien zunehmend dem organisierten Verbrechen zuzurechnen. “Diejenigen, die relativ harmlose Verstöße begehen, wenn sie zu ihrem Privatvergnügen ein paar Titel aus dem Internet herunterladen, sind nicht betroffen”, hieß es in der Mitteilung Bolkesteins.

Die Richtlinie sieht einen “EU-weiten Rahmen für die Verfolgung der Produktpiraten” vor. Die betroffenen Unternehmen sollen entschädigt werden. In jedem EU-Land soll  eine zentrale Stelle eingerichtet werden, die für den Informationsaustausch über Raubkopien und gefälschte Markenprodukte zuständig ist. Den EU-Staaten steht es frei, ob sie nationale Patente unter den Schutz der Richtlinie fallen lassen oder nicht.

Der Vorschlag der EU-Kommission, die EU-Staaten zur Vernichtung von Raubkopien und gefälschten Markenprodukten zu verpflichten, fand im EU-Parlament keine Mehrheit. Auch die Forderung der EU-Kommission nach einheitlichen strafrechtlichen Sanktionen lehnten die Abgeordneten ab.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

2 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

5 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago