Wegen angeblicher Vertragsverletzung hat der Anbieter für Streaming-Media-Lösungen Real Networks die US-Baseball-Liga verklagt. Real wirft der Major Baseball League (MBL) vor, statt wie vereinbart Audio- und Video-Dateien auf deren Homepage im Real-Player-Format, ausschließlich im Windows Media Player des Konkurrenten Microsoft anzubieten.
Die ‘MBL Advanced Media LP’, welche die Internet-Aktivitäten der Liga übernommen hat und an der alle 30 Clubs beteiligt sind, weist die Vorwürfe zurück. Man sei enttäuscht über die Klage, zitiert das Wall Street Journal einen Sprecher der Firma. Man habe sich immer an die Vereinbarung gehalten. Real sieht das anders und fordert, dass der User zumindest die Wahl haben müsse, ob er die Streams via Real Player oder dem Microsoft-Pendant Media Player ansehen wolle. Nicht einmal das sei derzeit möglich, obwohl der Vertrag laute, dass alle Übertragungen über den Real Player abrufbar sein müssten.
Dass Real auf die Baseball-Überragungen nicht verzichten will, untermauert der Hersteller mit dem Argument, immerhin zwei Prozent des Umsatzes resultierten aus den Streams der Liga, und viele Kunden habe man durch das Angebot auf der Webseite der MBL gewonnen. Die hätten auch zusätzliche kostenpflichtige Dienste des Anbieters in Anspruch genommen.
Mit allen Mitteln versucht Real Networks, seinen größten Rivalen Microsoft aus dem Rennen um die Vorherrschaft bei dem Audio- und Video-Format zu stoßen. Seit dem vergangenen Jahr versucht man mit einer Schadensersatzklage in Höhe von einer Milliarde Dollar den Konkurrenten zum Einlenken zu zwingen oder zumindest dafür zu sorgen, dass auf der Windows-Plattform nicht per se der Media Player installiert ist. Microsofts Antwort kam erst kürzlich: Keine Ausnutzung der Monopolstellung, alles geht mit rechten Dingen zu. Jetzt müssen in beiden Fällen die Gerichte entscheiden.
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