Nach einer Entscheidung der Schweizer Bundesverwaltung soll jetzt Open-Source-Software bei der Beschaffung gleichberechtigt mit Windows-Produkten, Unix oder auch Business-Software wie etwa SAP geprüft werden. Der Beschluss des Informatikrates hat diese Regelung für die nächsten vier Jahre beschlossen.
In einem Gutachten zum Einsatz von Linux in der Verwaltung heißt es: “Open-Source-Software (OSS) ist heute in der Bundesverwaltung Realität. Ca. 7 Prozent der eingesetzten Server werden unter Linux betrieben. Wichtige Systeme, vor allem im Bereich der Netzdienste, sind heute gespickt mit OSS.” Doch auf dem Desktop hat sich Linux auch bei den Bundesgenossen noch nicht durchgesetzt. Von 3000 Clients liefen nur etwa 100 mit der freien Software.
In dem Schreiben wurde auch das Für und Wider von OSS-Einsatz abgewogen. So zeichne sich die Software durch, “gutes Preis-/Leistungsverhältnis, Schritthalten mit der technologischen Entwicklung, Sicherheit und Lieferantenunabhängigkeit” aus. Auch die Argumente, die gegen einen Einsatz von Linux sprechen, hat man schon einmal gehört: Fehlendes Know-how, ein Einsatz für bestehende Systeme und auch gewünschte Lösungen seien mit OSS nicht möglich.
Die Schweizer wollen aber für die Bereiche Datenbanken und Enterprise Resource Planning (ERP) nach Alternativen zu den bestehenden Standardprodukten suchen. “Im Bereich Office-Anwendungen sollen als Alternativen weitere CSS- oder OSS-Produkte (CSS = Closed Source Software) bis Ende 2006 zur Verfügung stehen”, heißt es in dem Papier.
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