Bei der Einführung von RFID-Chips für all seine künftigen Lieferungen, setzt das US-Verteidigungsministerium (Pentagon) auf IBM. Big Blue soll dem Ministerium dabei helfen, die RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) sinnvoll einzusetzen, wenn es darum geht, Warenlieferungen aufzuspüren. Bereits im vergangenen Jahr hatte das US-Verteidigungsministerium angekündigt, dass bis Januar 2005 alle Lieferanten der Behörde ihre Waren mit RFID-Chips ausrüsten müssen. Das Ministerium will damit den Nachschub rationalisieren.
Im Rahmen eines dreijährigen Beratungsvertrages will IBM nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Ministerium bis zum 30. Juni eine Strategie entwickeln, um das Versorgungssystem und das Inventur-Management zu verbessern. IBM wird sowohl Pilot-Produkte betreuen als auch dabei helfen, die RFID-Tags für alle Waren einzuführen. Auch beim Finanzierungsplan will Big Blue den Verantwortlichen im Ministerium unter die Arme greifen. “Wir werden der Regierung dabei helfen herauszufinden, welche Maßnahmen am besten sind, um das Januar-Ziel zu erreichen”, sagte William Phillips, der das Projekt bei IBM leitet, gegenüber US-Medien.
Obwohl sich die RFID-Technologie noch in einem frühen Stadium befindet, ist sie bereits höchst umstritten. Befürworter sind überzeugt, dass die Chips Nachschub und Distribution billiger machen werden. Kritiker verweisen dagegen auf den relativ hohen Stückpreis von 20 Cent pro Tag. Datenschützer wiederum befürchten, dass die Chips auch zur allgegenwärtigen Kundenüberwachung missbraucht werden könnten.
Als sich einige große Organisationen vor mehreren Monaten für den Einsatz von RFID aussprachen, hatte das für zusätzliche Schlagzeilen gesorgt . Neben dem US-Verteidigungsministerium verfolgt zum Beispiel auch die US-Kaufhauskette Wal-Mart einen engen Zeitplan und verlangt von seinen Lieferanten ab dem 1. Januar 2005 RFID-Tags auf allen Waren. Das US-Verteidigungsministerium will die Technologie zuerst schrittweise mit seinen Hauptlieferanten abstimmen. Die Top-100-Versorger machen rund 80 Prozent der Gesamtlieferungen an das Ministerium aus. Insgesamt stehen dort 43.000 Lieferanten auf der Liste.
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