Unabhängig davon, wie gut die Aussichten der Kläger im Prozess gegen Microsoft in Minnesota sind, eines hat der Prozess mit Sicherheit schon erreicht: Dass Microsoft mal wieder da steht wie der böse, böse Monopolistenhai. Entscheidend dazu beigetragen hat die Veröffentlichung zahlreicher interner E-Mails aus den frühen neunziger Jahren bis zum Jahr 2000, die die Geschäftspraktiken des Softwaregiganten illustrieren.
Besonders aufschlussreich ist dabei die Korrespondenz zwischen Jeff Raikes, einem Vice President bei Microsoft, und dem US-Großinvestor Warren Buffett. Letzterer sollte vor etwa fünf Jahren dazu becirct werden, beim Softwareunternehmen zu investieren. Die E-Mails von Raikes lassen tief in die Strategie, die Praktiken und die Möglichkeiten von Microsoft blicken.
Um Microsoft zu beschreiben zog Raikes einen vielzitierten Vergleich heran, der sein Unternehmen wie eine Mautbrücke sieht: Pro verkauften PC kassierte Microsoft damals 45 Dollar. “Das ist ein Geschäft mit 90 Prozent Marge!”, schwärmte Raikes. Und er würde erwarten, dass sich mit Windows 2000 der Umsatz pro PC auf 80 Dollar steigern würde. Die Profite dabei würden so süß sein wie im Syrup-Geschäft.
Warren Buffett war sichtlich beeindruckt. In einem Brief an das Management seiner Investmentfirma benutzte er einen eigenen Vergleich: “Es ist, als würde man für jeden Liter Wasser bezahlt werden, der einen kleinen Bach hinunterströmt, der aber durch viele Nebenflüsse zu einem Amazonas heranwächst.”
Buffett biss dennoch nicht an. Er zweifelte an der Fähigkeit des Unternehmens, die Preise tatsächlich zu erhöhen – und er behielt Recht. Zwischen diesen E-Mails und heute liegen viele Kartellrechtsverfahren gegen den Monopolisten, der sich damit begnügen musste, die Preise einigermaßen stabil zu halten. Nach den Berechnungen der Microsoft-Anwälte sind die Preise sogar gefallen, weshalb sie auch die Forderungen der Kläger in Minnesota (425 Millionen Dollar Schadenersatz für überhöhte Preise durch Microsofts dominierende Marktstellung) als nicht stichhaltig sehen.
Der Briefwechsel zwischen Raikes und Buffett gibt allerdings auch Aufschluss darüber, was Microsoft mit seinen Investments in Medien- und Kabelunternehmen bezweckt. Nein, man wolle kein Medienunternehmen werden, erläuterte Raikes. Das “echte Ziel” sei, sein Betriebssystem in die Set-Top-Boxen für den Kabelempfang unterzubringen und dadurch eine “Betriebssystemgebühr” pro verkauftem Fernsehgerät zu kassieren. Bei Millionen von TV-Geräten, die jedes Jahr abgesetzt werden, sei eine Gebühr zwischen 10 und 20 Dollar “ein nettes kleines Betriebssystemgeschäft”.
Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.
Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…
Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…