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Videokonferenzen sind Einfallstor für Industriespionage

Dass Videokonferenzen praktisch sind, weiß jeder, aber sie sind auch gefährlich. Ungesicherte Systeme sind für den aufstrebenden, aber vielleicht talentlosen Jungmanager aus dem Konkurrenzunternehmen ein guter Weg, beim eigenen Vorstand Pluspunkte zu sammeln mit Informationen, die sonst keiner kennt. Darauf weist das Marktforschungsunternehmen Wainhouse Research hin.
Doch leider sind demnach selbst die Briten als Europameister im Videoconferencing noch sehr nonchalant, wenn es um die Sicherheit der Systeme geht. So lässt sich ein CTO eines Süßwarenkonzerns mit den Worten zitieren, er kümmere sich gern um die Datensicherheit, die Security im Videokonferenzbereich habe ihm noch nie den Schlaf geraubt. Doch mit wachsender Verbreitung steigt auch die Gefahr von Missbrauch und Hacking.

Besonders das Ausspionieren von sensiblen Geschäftsgeheimnissen wird demnach durch den Markt mit Videokonferenzsystemen konkret, der bis zum Jahr 2008 im Volumen 1,1 Milliarden Dollar schwer sein soll. Letztes Jahr, so der Studienautor Ira Weinstein, waren es erst 530 Millionen Dollar Volumen. Er warnt, dass Videokonferenzen innerhalb eines Unternehmens in der Regel gut abgesichert seien, aber der Kontakt über die eigene Firewall hinweg sei ein Risikofaktor, der unterschätzt werde. Viele Unternehmen scheuten eine teure, aber sichere ‘Virtual Private Network’-Lösung, die auch mit Externen aufgebaut werden könne.

Viele Unternehmen nähmen die Sicherheitsrisiken als einen normalen Bestandteil ihres Lebens als Geschäftsleute wahr, aber sähen nicht die konkreten Gefahren bei ihrer alltäglichen Tätigkeit. So mancher Cheftechniker, der einen Vorschlag zur Abschirmung der Videokonferenzen mache, ziehe nur Gelächter und den Vorwurf auf sich, ein Geldverschwender zu sein. Aber Weinstein stellt die Frage andersherum: “Wer ist leichtsinnig, der die Gefahr sieht und etwas macht, oder der, der sie auch sieht und nichts macht?”

Silicon-Redaktion

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