Infineon will gegen den ehemaligen Unternehmenschef Ulrich Schumacher nicht juristisch vorgehen, meldet die Nachrichtenagentur dpa. “Es gibt aktuell keine rechtlichen Untersuchungen”, sagte ein Sprecher des Unternehmens in München und dementierte damit einen entsprechenden Zeitungsbericht. Schumacher war am Donnerstag überraschend zurückgetreten.
Damit hat der Chiphersteller einer Meldung der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zurückgewiesen. Das Blatt hatte unter Berufung auf Aufsichtsratskreise gemeldet, dass der Infineon-Vorstand rechtliche Schritte gegen Schumacher prüfe. Man werfe ihm zu hohe Ausgaben für die Imagepflege vor. Einige Kritiker sprächen sogar von einer “milden Form der Korruption”.
Ein anderer Bericht in der Welt am Sonntag wurde von Infineon hingegen gar nicht kommentiert. Die Zeitung hatte gemeldet, Schumacher sei auf Betreiben des Siemens-Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer gestürzt worden. Der Infineon-Chef sei dem Konzern-Boss “ein Dorn im Auge gewesen”. Die nahezu erwiesenen Preisabsprachen von Infineon mit asiatischen Firmen gegen die US-Konkurrenz werden in den USA als Hintergrund gesehen. Außerdem sei Schumacher laut Wall Street Journal für seine Kritik am Siemens-Management bekannt gewesen. Wie das Wall Street Journal erfahren haben will, hat Schumacher eine Stillschweigeerklärung über die Umstände seines Rücktrittes unterschrieben. Siemens hatte Anfang Januar die Hälfte seines Anteils an Infineon verkauft. Derzeit hält Siemens noch etwa 18 Prozent der Infineon-Aktien.
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