Deutsche Kleinunternehmen ertrinken in Virenflut

Viren sind für Kleinunternehmen eine geradezu tödliche Gefahr: mehr als 22 Prozent der Unternehmen in Europa  müssen derzeit sogar vorübergehend ihre Geschäfte einstellen, um die Systeme zu reinigen und sich von den jüngsten Virenattacken zu erholen. Das besagt eine von dem Sicherheitsspezialisten Network Associates/McAfee in Auftrag gegebene Studie, für die 500 Firmen mit weniger als 20 Beschäftigten befragt worden waren. Demnach kostet die Firmen, von denen es derzeit in Europa etwa 14 Millionen gibt, jeder Virus etwa 5000 Euro.
Der Studie zufolge musste in Deutschland ein Drittel der Kleinunternehmen nach einem solchen Virenbefall neue Hardware anschaffen. 29 Prozent hätten nach einem Befall wichtige Dateien verloren oder massive Beschädigungen festgestellt.

Im europäischen Vergleich hat es die Firmen in Frankreich und Italien am schlimmsten getroffen: Hier waren demnach 50 und 30 Prozent der gesamten Kleinunternehmen in letzter Zeit gezwungen, wegen Virenbefalls zu schließen. In Deutschland ist die Rate geringer, was daran liegen mag, dass die deutschen Mitarbeiter im europäischen Vergleich am vorsichtigsten im Umgang mit Dateianhängen in elektronischer Post sind. Während in Frankreich 24 Prozent der Mitarbeiter den Anhang einer E-Mail mit unbekanntem Absender öffnen würden, täten das in Deutschland nur 9 Prozent.

Doch liegt noch einiges im Argen: Immerhin brachte die Studie auch ans Licht, dass etwa 11 Prozent der deutschen Befragten angaben, keinen Virenschutz einzusetzen. Das ist in anderen Ländern anders, in Spanien seien es beispielsweise  nur 1 Prozent und immerhin würden 39 Prozent der britischen Kleinunternehmen ihre Software sogar regelmäßig updaten. Für Jack Clark, Technology Consultant bei McAfee ist der Fall klar: “Im Ganzen gesehen leidet der Sektor unter einem Mangel an Bewusstsein für die Gefahren. Die meisten Firmen sind sich nicht einmal bewusst, dass Viren Netzwerke ausspionieren und Dial-in-Codes verändern können.” Hier sieht er auch in Deutschland Nachholbedarf.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

3 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

4 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

5 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

6 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Woche ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Woche ago