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Chaos Computer Club ruft zum Boykott der Musikindustrie auf

Der Chaos Computer Club (CCC) hat zum Boykott der Musikindustrie aufgerufen. Angespitzt durch die fast 70 Strafanzeigen, die gestern gegen Tauschbörsenbetreiber erstattet wurden, will der Club es nicht hinnehmen, dass ausschließlich den Nutzern der Download-Plattformen die Schuld an der Misere in der Phonobranche gegeben wird.
Die Musikunternehmen seien selbst für die finanziellen Einbrüche verantwortlich. Mangelhafte Qualität bei neuer Musik, hohe Preise, geringe Auswahl in vielen Plattenläden und die leichte Suche nach Titeln in den Tauschbörsen hätten viele Musikliebhaber ins Internet gelockt, zitiert der Spiegel den Aufruf. “Die Branche hat den Beginn des Informationszeitalters verschlafen und es versäumt, ihr Geschäftsmodell an die digitale Welt anzupassen.” Man könne jetzt nicht hinnehmen, dass die Drohung mit Schadensersatzforderungen die Nutzer in die Knie zwinge. Außerdem stehe das Urheberrecht nicht über allem. “Das Urheberrecht ist kein Naturrecht, sondern ein Ausgleich dafür, dass der Urheber sein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.”

Gestern hatte der deutsche Branchenverband IFPI 68 Tauschbörsenbetreiber angezeigt und ihnen vorgeworfen, die Rechte der Künstler und Plattenfirmen zu verletzen. Die Klagewelle geht inzwischen um die ganze Welt. In den USA, Kanada, Italien und Dänemark laufen ähnliche Verfahren.

Silicon-Redaktion

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