Zweifel erregt der Speicherhardware-Hersteller Brocade mit seiner jüngsten Ankündigung: Ein SAN für kleine Unternehmen und Anfänger, die ein Storage Area Network schnell und einfach implementieren und wartungsfrei nutzen wollen. So verheißungsvoll klingt es aus dem Mund von Brocade. Doch raten Gartner-Analysten schon seit Jahren den IT-Herstellern dazu, sich entweder auf High-end-Technik zu einem entsprechenden Preis für eine kleine, feine Kundenschicht oder aber auf den Massenmarkt der Mittelständler und Kleinfirmen zu konzentrieren. Doch als Partner vieler namhafter Computerfirmen und Speicherspezialisten muss Brocade wohl beides können – und holt sich Schützenhilfe.
So sagt Richard Villars, Vice President of Storage Research bei IDC: “In Untersuchungen, Interviews und Befragungen hat IDC immer wieder festgestellt, dass kleine und mittelständische Betriebe (KMUs) sich vielen ähnlichen Herausforderungen stellen müssen wie große Unternehmen: Ihr Bedürfnis an Speicherkapazität wächst ständig, aber ihr Budget für Speicher-Hardware und Support-Personal wächst nicht mit.” Dennoch hätten die so genannten KMUs und Niederlassungen von großen Unternehmen die Vorteile von SANs wegen hoher Kosten und Komplexität nicht genutzt, um die Auslastung, Verfügbarkeit und Handhabbarkeit zu erhöhen.
Ferner seien auch die technischen Voraussetzungen noch weitestgehend Zukunftsmusik: “Unsere jüngste Studie zeigt, dass 2003 die Mehrheit der preisgünstigen Server, die ausgeliefert wurden, nicht SAN-fähig waren. Initiativen von SAN-Herstellern wie Brocade, die sich im Preis und in der Benutzerfreundlichkeit den Anforderungen der KMUs anpassen, werden die Fähigkeit von IT-Managern, alle Vorteile von Speichernetzwerken zu nutzen, erhöhen und eine wesentliche Rolle in dem beständigen Wachstum der Speichernetzwerk-Industrie spielen.” Doch müssen, wie er angemerkt hat, auch die Serverhersteller dabei mitspielen. Gerade ein SAN ist schließlich keine Inselfunktion, sondern sollte das ganze Netzwerk und alle IT-Systeme umfassen.
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