Virenattacken erreichen 2004 möglicherweise neuen Rekord

Das Jahr 2004 ist zwar erst drei Monate alt, doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass dieses Jahr in Sachen Virenattacken alle Rekorde brechen könnte. Von Januar bis März wurden rund 1100 neue Viren beziehungsweise Virenstämme entdeckt, berichtet der österreichische Anti-Viren-Spezialist Ikarus in seinem ersten Quartalsbericht des Jahres. Auch die Aussichten für das Gesamtjahr sind nach Meinung der Experten düster.
Die Top Ten der Viren für den März, die der Anti-Viren-Spezialist Sophos zusammengestellt hat, werden noch immer von Bagle und Netsky-Varianten dominiert. Die acht Neueinsteiger in den Charts gehören allesamt zur Familie der beiden Würmer. Die Autoren ringen weiter um die Vorherrschaft. “Der Netsky-Autor gewinnt die zweifelhafte Auszeichnung, den am weitesten verbreiteten Virus des Monats geschrieben zu haben. Fast 60 Prozent aller Virenmeldungen, die bei Sophos eingingen, sind auf Netsky zurückzuführen. Die wahren Verlierer sind dabei die arglosen Computernutzer, die in das Kreuzfeuer der Auseinandersetzung zwischen Netsky und Bagle geraten sind”, sagte Gernot Hacker, Senior Technical Consultant bei Sophos.

Laut Ikarus kommen Netsky, Bagle und Mydoom zusammen inzwischen auf 45 Varianten. Unter normalen Umständen dauere es zwischen zwei und sechs Stunden, bis ein Update von den Anti-Viren-Software-Herstellern zu Verfügung stehe. Genügend Zeit für die Viren, um sich in bedenklichem Ausmaß zu verbreiten. Auch der häufige Rückstand der Sicherheitsupdates der Betriebssysteme würde den Viren ausreichend Boden bieten. Viele Anwender wüssten zudem zu wenig, um Viren-Angriffe abzuwehren, heißt es in der Ikarus-Studie.

Eine Entspannung der Lage ist offenbar nicht in Sicht. Die Viren würden immer komplexer und variantenreicher, so dass viele Viren nicht sofort als solche erkannt werden, so die Experten. Immer öfter seien zudem die Anwender als schwächstes Glied der Kette Ziel der Attacken. Hauptgrund für die jüngste Virenexplosion ist aber laut Ikarus vor allem die steigende Nutzung und Abhängigkeit von elektronischer Kommunikation.

Silicon-Redaktion

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