Bundesaußenminister Joschka Fischer hat mit “exzellenten Bedingungen” in Deutschland für mehr Zuwanderung und die Investition ausländischer Firmen in den Standort Deutschland geworben. Besonders indische Computerexperten seien in der Bundesrepublik gefragt, sagte Fischer vor der Deutsch-Indischen Handelskammer in Bombay.
Das neue Zuwanderungsgesetz werde die “Probleme der Vergangenheit reduzieren”, erklärte der Grünen-Politiker und reagierte damit auf die Klagen indischer Geschäftsleute über bürokratische Hürden bei der Visa-Vergabe in Deutschland. Ein Software-Unternehmer hatte die Schwierigkeiten gegenüber der Nachrichtenagentur DPA so zusammengefasst: “Leichter kommt ein Terrorist oder Asylbewerber nach Deutschland als ein Informationstechnologie-Experte.”
Fischer verteidigte das Greencard-Programm und verwies darauf, dass in den Jahren 2000 bis 2003 rund 15.000 ausländische Fachkräfte die Greencard in Anspruch genommen hätten, allein 4000 Arbeitnehmer kamen aus Indien. Nicht erwähnt hat er allerdings, dass sich die Bundesregierung die Vergabe von 20.000 Arbeitserlaubnissen erhofft hatte.
Verschwiegen hat der deutsche Außenminister auch, wo die neuen Fachkräfte unterkommen sollen. Deutschland hat derzeit mehr als vier Millionen Arbeitslose und der Konjunkturmotor kommt nur deshalb in die Gänge, weil im Ausland gestrampelt wird wie auf der Tour de France. Alles, was derzeit an der Wachstumskurve nach oben klettern lässt, hat die Bundesrepublik den Exporten zu verdanken. Wenigstens etwas, aber zu viele Versprechungen sollte Fischer auch nicht machen.
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