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Neue Linux-GUIs werden unter die Lupe genommen

Nachdem immer mehr Unternehmen sich nach Alternativen für eine Microsoft-Umgebung umschauen und dabei immer öfter auch einen Blick in die Open-Source-Welt werfen, wird den beiden Linux-Benutzeroberflächen KDE und Gnome viel Aufmerksamkeit geschenkt. Beide gibt es jetzt in neuen Versionen, die von Experten unter die Lupe genommen wurden.
Gnome 2.6 läuft stabiler und ist leistungsfähiger als die Vorgängerversion, fanden die Tester von Ars Technica heraus. Auch zeigten sich einige Funktionen jetzt etwas ‘umgänglicher’. So komme der Gnome-Desktop nach Angaben des Projekts ohne geheimnisvolle Funktionen daher und biete eine gangbare Umgebung, die sich auch für unbedarftere Linux-User eigne. Daneben gebe es auch viele Funktionen, über die auch Entwickler die nötige Flexibilität bekommen.

Der Browser ‘Epiphany’ wurde beispielsweise um die Funktion von automatischer Vervollständigung von Adressen erweitert. Auch der Download von Dateien gehe jetzt bequemer und der Verlauf von Besuchten Webseiten lässt sich jetzt nach Datum sortieren. Auch die Usability des Datei-Managers ‘Nautilus’ hat das Team weiterentwickelt. Daneben wurde die Reaktionsgeschwindigkeit beschleunigt. Jetzt könnten auch Shortcuts zu einzelnen Dateien und Laufwerken erstellt werden.

Wer noch die alte Version des Nautilus gewöhnt ist, muss sich an eine neue Funktion des Dateimanagers erst ein wenig gewöhnen. Die englische Beschreibung nennt sich ‘spatial Filemanager’. Es unterscheidet sich von einem Browser-basierten Dateimanager, bei dem man auf dem Verzeichnis-Baum hin und her schalten kann. Pro Datei wird dann immer ein neues Fenster aufgemacht. Mit gedrückter Umschalttaste schließt sich automatisch das Fenster der übergeordneten Datei, wenn man ein neues Fenster öffnet. Wenn in diesem Modus Dateien gesucht werden müssen, die auf einer sehr tiefen Verzeichnisstruktur gelegen sind, wird es sehr schnell unübersichtlich.

Immerhin hilft dabei das Feature ‘Window Memory’. Das Betriebssystem merkt sich immer die letzte Position, an der man ein entsprechendes Fenster von Nautilus platziert hat. Wird das Fenster zum ersten Mal geöffnet, so erscheint es aber nach dem Zufallsprinzip irgendwo auf dem Bildschirm, was bei so manchem Anwender schon zu Frustrationen geführt hat.

Auch die neue Version des KDE-Desktops wurde von Usability-Experten auf seine Benutzerfreundlichkeit hin durchgekämmt. Die Tester von Relevantive haben den Test zum zweiten Mal durchgeführt. Dabei wurde auch untersucht, wie das Entwicklerteam mit der Kritik der letzten Untersuchung umgegangen ist. So habe der Desktop insgesamt gute Noten bekommen und auch im Vergleich mit Windows nicht schlecht abgeschnitten. Dennoch seien nicht alle Verbesserungsversuche geglückt, wie das Unternehmen mitteilte.

Über eine einfache und intuitive Benutzerführung könnten hohe Schulungskosten gespart werden, erklären die Autoren der Studie. Daneben sei es auch für die Akzeptanz bei den Mitarbeitern wichtig, dass diese schnell ihr “gewohntes Kompetenzniveau wieder erreichen”. Die Testpersonen mussten dabei in der für sie neuen KDE-Umgebung verschiedene Alltagsaufgaben erledigen, zum Beispiel eine E-Mail mit Anhang verschicken, ein Dokument erstellen und ein Internet-Seite öffnen.

Relevantive hat bemängelt, dass nur im unzureichendem Maße in den verschiedenen Toolbars Menüoptionen voreingestellt sind, die sich aber auf dem KDE-Desktop sehr einfach nach den individuellen Bedürfnissen konfigurieren lassen. Erst-Nutzern werde so der Einstieg erschwert. Auch haben die Experten einige Inkonsistenzen bei der Benennung von Funktionen auf dem Desktop festgestellt, die den Nutzer unnötig verwirrten.

Auch die Suche von Dateien sei in der Voreinstellung zu scharf, so würden gesuchte Begriffe oder Dateien, die ohne Wildcard (*) eingegeben werden, nur nach der exakten Benennung gefunden. Also der Begriff ‘KDE’ würde keine Datei liefern, die etwa mit ‘KDE-Desktop’ bezeichnet sei. Hier empfehlen die Tester eine Wildcard vorzustellen.

Silicon-Redaktion

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