Mit dem Durchstart von Jonathan Schwartz als Chief Operating Officer ist der Posten des Softwaretechnikchefs verwaist. Jetzt soll John Loiacono den ehemaligen Executive Vice President Software ersetzen. Aber für Rich Green hört eine Ära auf. Der als Microsoft-Gegner bekannte Ex-Plattformchef bei Sun wird sich nun einem Start-up zuwenden.
Loiacono war bislang für die strategische Roadmap und Entwicklung von Solaris und Linux-Derivaten verantwortlich. Er sagte, er werde nicht allzu viel verändern. Die Softwarestrategie bleibe unter seiner Regentschaft die gewohnte. Er werde aber einen Großteil seiner Zeit und Kraft auf die gemeinsame Entwicklung mit dem neuen Partner Microsoft verwenden.
Das will sich Green offenbar nicht länger ansehen. Er stand persönlich im Mittelpunkt der Klage gegen Microsoft, die nun zu der EU-Entscheidung geführt hatte. Er hatte bereits vor Wochen gekündigt, weiß die US-Presse, aber seinen Weggang erst jetzt öffentlich gemacht. Sun gilt als ein Arbeitgeber, der seinen Spitzenkräften viel Freiraum lässt und von ihnen eine stärkere Identifikation mit der Firmenpolitik erwartet. Und die lag bislang eher auf kompromisslosen Anti-Gates-Kurs.
Scott McNealy selbst betitelte bis vor kurzem das Microsoft-Produkt ‘Windows ME’ mit ‘Windows More Errors’, ‘Outlook’ taufte er um in ‘Look out!’, entwickelte die Formulierung ‘Evil Empire’ für die Firma aus Redmond und gilt generell als der meist zitierte CEO in Open-Source-Kreisen. Die neue Entwicklung interpretieren jetzt erste Gartner-Analysten als den Anfang vom Ende von Scott McNealy als Sun-Chef. Dafür gibt es aber bislang keine greifbaren Hinweise.
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