Virtuelle Betrüger jetzt real hinter Schloss und Riegel
Die Telekommunikationsbranche und die Kunden können aufatmen: Der ersten von einer Reihe von Internet-Betrügerfirmen wird derzeit das Handwerk gelegt.
Die Telekommunikationsbranche und die Kunden können aufatmen: Der ersten von einer Reihe von Internet-Betrügerfirmen wird derzeit das Handwerk gelegt. Das Landeskriminalamt Hamburg hat im Zusammenhang mit den dubiosen Praktiken der Firma Hanseatische Abrechnungssysteme (HAS) Festnahmen vorgenommen und umfangreiche Ermittlungen eingeleitet.
Ermittlungsbeamte nahmen die Geschäftsführer der HAS fest. Das Unternehmen soll in den vergangenen Wochen und Monaten 170.000 fragwürdige Rechnungen verschickt und so einen Schaden in Höhe von 2,5 Millionen Euro verursacht haben. Die Masche dieser Firma: Auf Internet-Seiten schaltete HAS Werbebanner, beim Klick darauf installierte sich ein Dialer, der sich automatisch zu einer Frankfurter Rufnummer verband. Wenig später erhielten die Internet-Surfer unter der Nummer einen Anruf. Der Anrufer täuschte einen Fehler in der Adresse vor und ermittelte mit fingierten Begründungen die Anschriften der Nutzer. Wer daraufhin seine Adresse bekannt gab, fand einige Tage später eine Rechnung über bis zu 69,95 Euro in seinem Briefkasten.
Internet Service Provider wie Versatel hatten ihre Kunden bereits informiert und teilweise auch gleichzeitig juristische Schritte gegen die HAS eingeleitet. Dazu Andreas Heinze, Vorsitzender der Geschäftsführung der Versatel Deutschland: “Ich hoffe, dass durch die Festnahme der beiden Geschäftsführer der HAS diese dreiste Masche mit fingierten Internet-Dienstleistungen endgültig ein Ende hat.”