Der Phonoverband-Chef Gerd Gebhardt hat sich gegen die Kritik an der Musikplattform Phonoline gewehrt. Es seien sehr wohl 250.000 Titel verfügbar, “die bei den Handelspartnern von Phonoline gekauft werden können.” Das Nachrichtenmagazin Spiegel hatte gestern in seiner Online-Ausgabe berichtet, viele aktuelle Titel suche der Nutzer vergebens.
Zwar haben Recherchen von silicon.de ergeben, dass entgegen dem Bericht tatsächlich Songs vom Britney Spears in der Datenbank vertreten sind. Bei den anderen angesprochenen Künstlern wie Grönemeyer, Robbie Williams oder Beatles und beispielsweise Red Hot Chili Peppers (silicon.de-Test) hieß es jedoch in der Tat: Null Treffer. Gebhardt reduzierte seine Kritik auf die unglückliche Überschrift der Kollegen (Britney Spears? Haben wir nicht). Der Sprecher des Verbandes, Hartmut Spiesecke, musste aber einräumen, dass die Suchfunktion noch verbesserbar sei. Das muss man aber auch erst einmal wissen und auch, dass man bei den Handelspartnern weitere Titel erwerben kann, die nicht in den Suchergebnissen auftauchen. Gebhardt sagte abschließend: “Wenn schon jemand Kritik äußert, sollte sie wenigstens korrekt sein.” Ganz aus der Luft gegriffen war sie nicht.
Phonoline war vor rund drei Wochen mit einem Musikangebot zum Download gestartet, um den illegalen Tauschbörsenbenutzern eine legale Plattform zu bieten. Der Phonoverband hatte dann gleich fast 70 Benutzer illegaler Musikdownload-Plattformen wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Nicht erst seitdem hagelt es Kritik, weil das Song-Angebot zu eingeschränkt ist, um mit Kazaa und Co. konkurrieren zu können.
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