Intel-Chips werden bleifrei

Der Chiphersteller Intel will noch in diesem Jahr nahezu bleifreie Produkte auf den Markt bringen. Der Konzern kündigte an, ab dem dritten Quartal dieses Jahres Mikroprozessoren und Chipsätze anzubieten, aus denen Blei zu 95 Prozent verbannt wurde. Das Unternehmen will damit nach eigenen Angaben zum Umweltschutz beitragen.
Die Abkehr von dem hochgiftigen Schwermetall soll vor allem die Menge an Blei reduzieren, die in die Umwelt gelangt, wenn Computer und andere Geräte ausgemustert werden. Vor allem für Kinder kann Blei, wenn es verschluckt oder die Dämpfe eingeatmet werden, verheerende Folgen haben – von Störungen der Motorik bis zum Tod.

“Bleifrei wird für die Zukunft gebraucht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eine alternative Technologie auf den Markt zu bringen”, sagte Michael Garner, Director für Material-Technologien bei Intel. Jetzt arbeite man daran, auch das restliche Blei aus den Prozessoren und Chips zu verbannen. Noch ist es nötig, um den Prozessor-Kern mit der Hülle zu verbinden. Aus seinen Flash Memory-Produkten hat das Unternehmen Blei bereits verbannt, die Technologie kommt unter anderem in Handys zum Einsatz.

Doch nicht nur das ökologische Bewusstsein, sondern auch der Blick auf den europäischen Markt dürfte Intel bei der Entwicklung der bleifreien Chips angetrieben haben. Das Europäische Parlament hat den Einsatz von Blei, Quecksilber, Cadmium und andren giftigen Stoffen in Elektrogeräten verboten, soweit Alternativstoffe vorhanden sind. Die Regelung tritt ab dem 1. Juli 2006 in Kraft.

Die ‘Silicon Valley Toxics Coalition’ begrüßte die Ankündigung von Intel. Die IT-Industrie müsse jedoch noch einen langen Weg gehen, um umweltfreundlich zu werden. Nach Angaben der Organisation werden zur Computerproduktion über 1000 – oft gefährliche – Chemikalien benötigt.

Silicon-Redaktion

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