Mit Ende Juli wird es keine Unterstützung mehr geben für die Router aus dem Hause Procket Networks. Das hat der neue Besitzer der Urheberrechte, Cisco Systems, jetzt beschlossen. Der so genannte “End of Life” ist für den 31. Juli angesetzt und gilt einer Mitteilung zufolge verbindlich, endgültig und weltweit.
Was noch an Routern des ehemals hoffnungsvollen Start-ups Procket Networks verbaut ist, muss dann bei Bedarf migriert werden. Die Flaggschiffprodukte des Unternehmens, die Router PRO/8800, sollen noch vor einem Jahr speziell in Europa viele Freunde gehabt haben, sagte zumindest letztes Frühjahr der damalige CEO Randall Kruepp, der bald wegen vermuteter Differenzen mit dem Cheftechniker das Handtuch warf. Für Cisco wäre die Alternative gewesen, den Fans der Procket-Technik Recht zu geben, die behauptet hatten, der Riese kaufe Wissen zu, das er selbst nicht habe, aber dringend benötige. Der Ansatz, Chips im ‘Very Large Scale Integration-Verfahren’ zu bauen und so Mehrzweck-Router mit höchstmöglicher Portdichte bei geringem Verbrauch und niedrigen Kosten zu bauen, war schließlich für die Geldgeber des Start-ups einst sehr attraktiv gewesen – darunter auch für Cisco.
So scheint für Cisco der elegantere Weg gewesen zu sein, die Technik einfach einzustampfen. So viele Kunden hatte es wohl augenscheinlich doch nicht gegeben, dass sich für Cisco ein Weiterentwickeln gelohnt hätte. Einer der US-Kunden sagte auf Nachfrage der Presse, er werde den redundant verbauten Router selbstverständlich noch einige Jahre behalten. Allerdings würde er jetzt dort eingesetzt, wo keine Flaschenhälse entstehen können und somit auch keine Anrufe bei dem nunmehr fehlenden Support notwendig seien. Für viele, die migrieren wollen, so der Kunde weiter, sei die Alternative aber ganz klar Juniper.
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