Kupferkabel bekommt Vierfach-Schub
In einem Jahr soll ein Prototyp fertig sein, der Glasfasern das Fürchten lehren soll.
In einem Jahr soll ein Prototyp fertig sein, der Glasfasern das Fürchten lehren soll: Rad Data Communications will mithelfen, die Bandbreite über das Kupferkabel zu vervierfachen und damit die Kosten für Unternehmensanbindungen zu senken – bei guten Tempoleistungen. Ein entsprechendes Projekt der EU hat sich des Themas angenommen und erhält immer mehr Unterstützung aus der Industrie.
Angeführt von Metalink befassen sich die beteiligten Unternehmen – France Telecom R&D (FTRD), die Hellenic Telecommunication Organization (OTE) in Griechenland, das Technical System Institute (TSI) der Technischen Universität Kreta, die Bar Ilan Universität in Israel und die niederländische Delft University of Technology – mit breitbandigen Multiservice-Zugangstechnologien für extrem hohe Durchsatzraten (ultra high bit rate) über Kupferkabel.
Neue Zugangstechnologien sollen den Endnutzern echte breitbandige Inhalte über Ethernet-basierte Netzwerke anbieten. Gleichzeitig sollen Schnittstellen sowohl zu herkömmlichen Kernnetzen (wie SDH oder ATM ) als auch zu Transportnetzwerken der nächsten Generation (wie IP, MPLS oder Gigabit Ethernet) zur Verfügung gestellt werden. “Wir haben vor, in etwa 12 bis 14 Monaten die ersten Prototypen in den Betatest zu schicken, etwa acht Monate später können wir realistischerweise mit den ersten Produkten rechnen, die die entsprechenden Hersteller bringen werden”, sagt Amir Karo, Produktmanager bei Rad Data.
Und das genau sei die Aufgabe von seinem Unternehmen bei dem Projekt, ließ er im Gespräch mit silicon.de durchblicken. “Die beteiligten TK-Unternehmen kümmern sich um die Bereitstellung der Testbeds und Laborzubehörs, die Unis sind für die theoretischen Fragen der Technik zuständig und gewährleisten die realitätsbezogene Berechnung, wir wollen den lauffähigen Prototypen für die Zugangstechnik bringen.”
“Die Möglichkeit, LAN-, Daten-, Video- und Sprachservices über vorhandene Kupferleitungen zu transportieren, würde einen echten Durchbruch für schnelle Breitbanddienste bedeuten: Wenn Carrier keine Glasfaserkabel bis zum Kunden legen müssen, könnten sie solche Dienste kostengünstiger anbieten. Niedrige Gebühren würden den Kunden die Entscheidung erleichtern, ihre bestehende Infrastruktur aufzurüsten, um breitbandige Services in Anspruch nehmen zu können”, erklärt er.