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Wide Area File Systems – ein Markt in Vorbereitung

Was ist ein WAFS? Das Women’s Auxiliary Ferrying Squadron, eine Organisation von weiblichen Landwirtschaftspiloten in den 40gern? In Zusammenhang mit der Informationstechnologie steht WAFS für Wide Area File Systems oder Services.
Die Technik und die Lösungen dafür entstehen aus der Notwendigkeit, Dokumente über weite Strecken hinweg mehreren Nutzern gleichzeitig zugänglich zu machen und dabei ein hohes Maß an Geschwindigkeit, Interaktivität und Sicherheit zu garantieren. Quasi ein Web-Collabroation-Service ohne HTTP oder FTP. Software für WAFS verwaltet das Caching von Dokumenten und auch den bidirektionalen Zugriff auf Dateien.

Auch der Administrationsaufwand lässt sich über WAFS verringern. Ein Dokument kann auf verschiedenen Servern bereit gehalten werden. So lässt sich zum Beispiel sehr einfach die Nutzlast der Server verteilen, ohne, wie bei HTTP oder FTP der Fall, Namen oder URL zu ändern. Mehrere Start-ups arbeiten schon länger an solchen Lösungen, doch jetzt kommen mit EMC und IBM die ersten Branchenschwergewichte auf den Geschmack der neuen Technik.

Unter den vielen Dateisystemen, die in den letzten Jahren zu diesem Zweck entwickelt wurden, scheint sich das Andrew File System (AFS) durchzusetzen. So schafft es AFS mitunter, den Verkehr auf den Netzwerken gering zu halten. Auch Latenzzeiten und bessere Sicherheit lassen sich darüber erreichen. Diese sind auf sicheren Servern implementiert und hierarchisch wie das Internet aufgebaut. Von Clients aus wird dann auf zentral gehaltene Dokumente zugegriffen. Der Server authentifiziert den Client über einen Callback, nachdem er ihn mit einer internen Liste abgeglichen hat.

AFS nutzt auch sehr intensiv so genanntes Caching. Das heißt, es merkt sich dabei, welche Dateien schon auf den Client gezogen wurden, um sie nicht noch einmal zu kopieren. Das Programm identifiziert auch Modifikationen und überspielt dann nur die Veränderungen und nicht mehr die gesamte Datei, falls diese schon auf dem Client vorhanden ist.

Die National Center for Supercomputing Applications (NCSA) hat in einem Benchmark-Test festgestellt, dass die Datenübertragung in einem AFS schneller ist als unter HTTP. Das aggressive Caching zeigt vor allem bei größeren Datenmengen eine bis 17 mal schnellere Übertragung. Doch muss dazu der Cache ‘hot’ sein, das bedeutet, dass der Zwischenspeicher bereits gefüllt ist. Mit einem ‘kalten’ Speicher schafft AFS etwa 40 Prozent mehr Durchsatz.

Doch ist der Markt für die Anbieter solcher Systeme sehr schwierig. Vor allem kleine Unternehmen sind (noch) am Markt, doch erste Erfolge in Richtung Großindustrie zeichnen sich ab. So hat etwa Signiant eine Partnerschaft mit EMC geschlossen und konnte von 2002 auf 2003 den Umsatz über 100 Prozent steigern. Tacit hat bereits einen Vertrag mit BlueArc und steht in Verhandlungen mit IBM, um auch auf den europäischen Markt zu erobern. Aconta wird seine Caching-Applikationen ausbauen und Riverbed wird noch diesen Monat mit ‘WAN optimization applicances’ auf den Markt kommen.

Silicon-Redaktion

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