Sun jongliert mit Managern und Prozessoren
Jetzt ist es schon das zwölfte Quartal in Folge, in dem Sun rote Zahlen melden muss.
Jetzt ist es schon das zwölfte Quartal in Folge, in dem Sun rote Zahlen melden muss. Gründe dafür gibt es genug, wie etwa den harten Konkurrenzkampf mit den Serverherstellern IBM, Dell oder Hewlett-Packard. Doch werden bei den Kaliforniern erst mal in den Führungsgremien Köpfe rollen. Unklarheit herrscht hingegen bei Suns Plänen für den Ultrasprac V.
Das Unternehmen verlassen Neil Knox, Executive Vice President für die Low-end Servergruppe, und Mark Tolliver, Chef-Stratege und Marketing Officer. Clark Masters, Executive Vice President der High-end-Servergruppe, wird zwar im Unternehmen bleiben, muss sich jedoch von den großen Servern verabschieden.
“Sun hat jetzt bestätigt, dass die Dinge genau so schlecht stehen wie befürchtet. Wenigstens hat das Unternehmen einige Schritte getan, um die Verluste einzudämmen, wie die Ankündigung von 3000 Entlassungen”, sagte Tola Sargeant, Analystin bei dem europäischen Marktforschungsunternehmen Ovum. Doch was von dem Unternehmen erwartet werde, sei “organisches Wachstum”. Zudem hätte Sun bei Intel- und AMD-Servern nicht überzeugen können.
Die finanzielle Situation wird jedoch von den 1,9 Milliarden Dollar gemildert, die Sun von Microsoft für die außergerichtliche Einigung eines zweijährigen Patentstreites bekommen hat. Sun wird das Geld für die andauernde Preisschlacht bei Servern jedoch gebrauchen können. Denn trotz steigender Verkaufszahlen hier muss das Unternehmen Verluste hinnehmen und Marktanteile an Dell und IBM abgeben.
Trotz der Ankündigung, den ‘UltraSparc V’ fallen zu lassen, will Sun jedoch an dem Luxus eines eigenen Prozessors festhalten. Die Prozessoren mit mehreren Kernen, wie etwa ‘Gemini’, wurden bereits gestrichen. “Mit der Ankündigung zum UltraSparc V gab es ein Missverständnis”, erklärte David Yen, Chef der Multiprozessor-Gruppe bei Sun. Das Unternehmen wolle sich keineswegs von künftigen Sparc-Prozessoren trennen. Man justiere allerdings die Richtung, um mit einer neuen Generation von Prozessoren und Plattformen versorgt zu sein.
So sollen die Entwicklerteams für den Ultrasparc V und Gemini Teil der Entlassungen sein. Dennoch erklärte ein Sun-Sprecher, dass es noch zu früh für Stellungnahmen sei. Doch wolle sich Sun mehr auf den Rock-Chip fokussieren. Der Chip vereinigt Hyperthreading-Funktionen mit virtuellen Prozessorkernen. Yen: “Betrachtet man die Sache aus unserer Perspektive, ist unsere Roadmap eine sehr saubere.”